»Diamanten machen die Menschen meistens gierig. Fast immer werden sie mit Blut bezahlt.«
Als die Journalistin Lilli Kornfeld ihren Jugendfreund und sogleich ihre erste und einzige große Liebe Paul aufsucht, um ihm, da er Diamantenschleifer ist, einen geheimen Auftrag zu vermitteln, lässt sich noch nicht erahnen, welche weiteren Ereignisse diese Handlung auslöst, geschweige denn, wie tief diese sie in ihre eigene Vergangenheit führen. In eine Zeit der unbeschwerten Kindheit und zugleich in eine Zeit, als der Krieg Menschen veränderte und ihr Bruder sein Leben an der Front lassen musste.
Fast zur gleichen Zeit wird die Leiche eines schwarzen Trommlers entdeckt. Es herrscht Ratlosigkeit und diese verstärkt sich, nachdem ein Rohdiamant am Tatort gefunden wird.
Zwei Szenarien, die nur auf dem ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Spätestens als einer der beiden Ermittler des Mordfalls mehr durch Zufall auf Lilli trifft, wird den Beteiligten klar, dass diese Ereignisse mit hoher Wahrscheinlichkeit zusammenhängen müssen.
Dieser Roman entführt den Lesenden ins Berlin der zwanziger Jahre eine Zeit des Umbruchs , in der die Gedächtniskirche noch stand und es das Romanische Café noch gab. Dabei kommen wir dem mysteriösen Mord auf die Spur und begleiten perspektivisch sowohl Lilli als auch die Ermittler und erhalten spannende Einblicke in das Mysterium von Diamanten.
Wie es in einem guten Krimi sein soll, fühlt man sich dabei ertappt, den Schuldigen erraten zu haben und wird dann von unerwarteten Wendungen überrascht Arenz ist es geglückt!
Was mich jedoch gestört hat, war die unkommentierte, häufige Nennung des N-Wortes. Natürlich war dieses vor knapp hundert Jahren geläufig, dennoch wäre zumindest eine kurze Anmerkung und Einordnung diesbezüglich, besonders in einer Neuauflage, wünschenswert gewesen.
Wer sich auf eine literarische Reise in die Goldenen Zwanziger begeben und zugleich ein für Arenz eher untypisches Buch nämlich einen Krimi lesen möchte, dem ist dieser Roman sehr empfohlen.