In der DDR galt die Kunst der herrschenden Partei als Waffe im Klassenkampf. Das Programm des "Sozialistischen Realismus" war institutionell verankert; die Einhaltung wurde überwacht. Aber die Kunst war älter als der Staat, und es gab Künstler und Künstlerinnen, die auf der Unabhängigkeit ihrer Arbeit bestanden. Manche waren vor 1933 ausgebildet worden, andere in den 1950er Jahren in Berlin (West). Einige wurden international wahrgenommen, viele emigrierten. In den dauernden Auseinandersetzungen um die Kunst in der DDR spiegelt sich auch das wechselhafte Verhältnis der Staatspartei zum internationalen Westen. Dieses reichte von der Verteufelung der Moderne über die sozialistische Deutung und die zögerliche Erweiterung des Kanons bis zur Aufgabe der Parteidoktrin kurz vor dem Fall der Mauer.
" Die Bundesstiftung für Aufarbeitung der DDR-Diktatur hat das Buch unterstützt. So enthält es Hunderte aufwendig recherchierte Quellenangaben, Auszüge aus Stasi-Akten inklusive: eher ein wissenschaftliches Werk als ein Kunstband. Dennoch ist es ein gut lesbares, ohne den Anschein der Besserwisserei geschriebenes Stück Kunstgeschichte der DDR geworden. " (Thomas Klatt in
Märkische Oderzeitung
, 02. 2021)
" Aufschluss- und kenntnisreich liest sich der Text in der Aufdeckung von künstlerischer Kreativität in der DDR, in der Erforschung der Weite, Vielfalt und Unabhängigkeit künstlerischen Schaffens und in der Darstellung der künstlerischen Erfahrungen und der Wege bekannter und weniger bekannter Maler, Grafiker und Aktionskünstler. Davon viel ans Licht gebracht zu haben, mit beeindruckenden Abbildungen und zumeist sehr treffenden Zitaten versehen, ist ein Verdienst dieser Studie. Sie beweist immer wieder, wie sich die moderne Kunst gegen alle konservativen politischen und sozialen Widerstände behauptet. " (Gerd Dietrich in
Kulturation
, 04. 2021, http://www. kulturation. de/ki_1_rezi. php? id=181)
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