Klappentext:
Pommes, Pralinen und so viel mehr
Belgische Kultrezepte in all ihrer Vielfalt. Von Antwerpen bis zu den Ardennen, von Brügge bis Brüssel. Belgien hat das Craft Bier erfunden, stellt feinste Pralinen und die besten Pommes Frites her. Von den knusprigen Waffeln und dem frischen Krabben ganz zu schweigen. Hier wird geschwelgt in rustikalen Schmorbraten und sahnigen Saucen und hier hält die elegante Sterneküche durchaus mit der Frankreichs mit. Höchste Zeit also für ein Kochbuch zur Küche Belgiens! Es gibt so viele Rezepte, die gekocht, und Geschichten, die erzählt werden wollen.
Der Trend, das Kochbücher auch immer mehr Reiseführer oder gar biografische Auszüge der Autoren enthalten, ebbt nicht ab. Auch in diesem Buch finden wir eine Art Reiseguide der das charmante Belgien nebst Rezepten vorstellt. In diesem Buch (mit 224 Seiten) befinden sich sage und schreibe 37 Rezepte. Diese sind unheimlich modern und minimalistisch aufgemacht und vermitteln wenig Genuss-Atmosphäre. Sie sind zwar verständlich niedergeschrieben aber bleiben nicht unbedingt im Gedächtnis des Lesers haften. Was aber im Gedächtnis haften bleibt ist, dass der Buchtitel den Leser ein wenig in die Irre führt, denn wir erleben hier in mehr als 3/4 des Buches einen Reiseführer der Autorin Gabriele Gugetzer! Es geht um Dos und Donts in Belgien, um Nahverkehr, Sehenswürdigkeiten die man gesehen haben muss etc.. Da mich Belgien unheimlich fasziniert und reizt habe ich bereits unzählige richtige Reiseführer studiert und kann hier klar sagen: das hier Gelesene ist ganz nett aber mehr auch nicht. Es beflügelt weder die Rezepte nachzukochen noch bekommt man Lust in diesem traumhafte kleine Land einen Urlaub zu verbringen.
Optik und Haptik: das Buch hat ein angenehmes Format von 19.8 x 2.5 x 26.6 cm und liegt dadurch gut in der Hand. Der feste Einband ist sehr gut aufgemacht und die Bindung der Buchseiten ist ebenfalls sehr gut. Die Seiten sind von grober, matter Qualität und erlauben somit hier weiter den modernen Stil. Die Rezepte aber auch in den Beschreibungen über das Land fällt nur stark auf, es wurde unheimlich viel Platz verschenkt und nicht gefüllt. Der Eine findet es wahrscheinlich clean, der Andere sieht es als Platzverschwendung. Schlussendlich hätte das Buch um gut 80-100 Seiten gekürzt werden können, wenn man alles kompakter und geschlossener arrangiert hätte.
Fazit: Buchtitel irritiert gewaltig und selbst die wenigen Rezepte schaffen es nicht das Buch mit 4 Sternen zu bewerten, denn selbst diese sind eben die typischen Klassiker wie Pommes und Co.. Belgien hat noch so viel mehr zu bieten als Pommer und Pralinen! Hier wurde viel Potential verschenkt. 3 von 5 Sterne hierfür.