Man wird ihn sofort ins Herz schließen, den kleinen Pinguin, der Ginpuin genannt wird, weil er immer Silben verwechselt. Das ist für die anderen kleinen Frackträger wirklich lustig, denn die "Scheisolle" wie er die Eisscholle nennt, oder seine "Flimmschwossen" sorgen dafür, dass sie rückwärts vom Eisberg runter ins Meer fliegen, weil sie sich vor Lachen nicht mehr halten können. Aber für Ginpuin ist das gar nicht witzig, im Gegenteil, je lauter die anderen über ihn lachen, umso trauriger wird er. Allerdings hört er nicht auf darüber nachzudenken, wie sich das ändern könnte. Und so kommt dann auch eine Idee in sein süßes Köpfchen: "Ich rache eine Meise! Anz galleine!" beschließt er, und weil seine Genossen nicht glauben, dass er sich wirklich trauen könnte, ganz alleine zu verreisen, wundern die sich solange, bis sie ebenfalls ganz traurig werden, weil sie es so vermissen, über ihn lachen zu können. Wir Leser aber begleiten Ginpuin - weswegen er nicht ganz so alleine ist - und lernen mit ihm ganz nette Leute kennen, die ihn trotz seiner vergnüglichen Sprache mögen und ihm weiterhelfen. Die Welt ist schön und wirklich nett zu ihm, aber Heimweh ist eine andere Sache, ein "heimbares Furchtweh" eben, und das kann man natürlich nicht ertragen, weshalb sogar die Schafe gut verstehen, dass Ginpuin wieder nach Hause reisen muss, weil dort das Schwimmen, das Eishügelrutschen und das Fischefangen auf ihn warten. Na, und zu seiner glücklichen Überraschung warten auch seine Freunde, die inzwischen schon ganz kalt sind vor lauter Sehnsucht nach ihm. Ende gut, alles gut, jedenfalls für die, die verstehen können, was gute Pumkel sind. Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)