»Die Götter im Exil« ist ein 1853 erschienenes eher satirisches Erzählwerk Heinrich Heines. Das Thema kreist darum, was wohl aus den alten abgesetzten heidnischen Gottheiten wurde. Der Text wechselt zwischen persönlicher Betrachtung und reiner Erfindung. Es gibt Anteile von Essay, Anekdote und Sage. Die alten Gottheiten, wie etwa Jupiter, Mars, Hermes, Bacchus oder Apollo fristen ein abgeschiedenes Dasein oder gehen christlich maskiert ihren alten Tätigkeiten nach. Apollo soll wieder ein Hirt geworden sein, weil er einst (auch) die Kühe des Admetos weidete, habe sich aber durch sein schönes Singen und Musizieren verraten. Er sei hingerichtet worden, aber danach aus dem Grab verschwunden. An der ostfriesischen Küste überführe Hermes, als Kaufmann verkleidet, Seelen ins Jenseits. Heine berichtet von verschiedenen Personen, welche mit Gottheiten gesprochen hätten. Der lange Schimmelpfennig, Neffe des Scharfrichters von Münster habe den Kriegsgott Mars, der nun Söldner war, in Bologna getroffen und einem Tiroler Fährmann erschien der als Mönch getarnte Bacchus.