Holger Michael, geboren 1949 in Oberwiesenthal im Erzgebirge, absolvierte nach dem Schulbesuch eine Lehre als Forstfacharbeiter in Neuruppin und erwarb dabei in der Abendschule die Hochschulreife. Nach dem Besuch der Offiziersschule in Plauen im Vogtland (1967 1970) und Einsatz als Truppenoffizier studierte er 1976/77 an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam. Dem schloss sich ein Hochschulstudium an der Universität Warschau (1977/78) und an der Universität Wroclaw (1978 1981) an, das er als Diplomhistoriker und Diplomgermanist beendete. Danach übernahm er am Herder-Institut an der Leipziger Universität eine dreijährige Aspirantur Spezialisierung Geschichte und Landeskunde Polens und Deutschlands , die er mit der Promotion zum Dr. phil. beendete.
Nach einer Tätigkeit als Polnisch-Sprachmittler für Institutionen und Medien nahm Michael 1986 eine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Allgemeine Geschichte (Fachbereich Osteuropa) der Akademie der Wissenschaften der DDR auf. Zu seinem Aufgabenbereich gehörte die Erforschung der katholischen Kirche Polens im 20. Jahrhundert, die Geschichte der polnischen Juden 1918 bis 1950, die polnisch-französischen Beziehungen seit 1944 und Quellenpublikationen zur Nationalisierung der Industrie in Polen nach 1944. Das Ende der AdW bedeutete auch das Ende seiner wissenschaftlichen Laufbahn.
Seit den neunziger Jahren arbeitete Dr. Holger Michael als Fachlehrer in deutsch-polnischen Schulprojekten, im Auftrag des Goethe-Instituts bildete er Deutschlehrer in Kasachstan aus, und schließlich war er Dozent für Integrationskurse in Fürstenwalde.
Dr. Holger Michael forscht seit Jahrzehnten zur polnischen Geschichte. Das vorgelegte Werk ist die erste in Deutschland verlegte geschlossene Darstellung der polnischen Außenpolitik in den Jahren 1919 bis 1939.