Inhalt:Humphrey von Weyden, Gentleman und Literaturkritiker, möchte per Schiff einen Freund besuchen. Doch an diesem Tag ist es sehr neblig, dass es dazu kommt, dass sein Schiff gerammt wird und es untergeht. Hump sieht sich bereits ertrinken, als er von dem Robbenschlachterschoner Ghost gerettet wird. Dort will er den Kapitän Wolf Larsen dazu bringen, dass dieser ihn wieder auf Land absetzt, doch der Kapitän hält Hump auf seinem Schiff gefangen. Er verbringt sein Dasein als Küchenjunge und lernt das raue Leben auf See kennen, aber vor allem das ambivalente Verhalten von Wolf, welcher brutal zu seiner Mannschaft ist, aber gleichzeitig kein ungebildeter Mann ist. Ich kenne den Roman von Jack London nicht, sondern nur diese Comic-Adaption. Nachdem ich "Wolfsblut" zum zweiten Mal gelesen habe, wollte ich mir ein weiteres Werk von Jack London anschauen und bin auf diesen Roman gestoßen. Ich bin mir nicht sicher, was ich von diesem halten soll.Was ich zu den Zeichnungen sagen kann: Die Kapitel sind immer in zwei Farben gehalten - entweder blau/schwarz, rot bzw. orange/schwarz oder grün/schwarz. Die Zeichnungen kamen mir eher schemenhaft vor, so ein Bisschen verwaschen, da die Details nicht wirklich scharf herausstachen. Das heruntergekommene Auftreten der Seemänner ist auf jeden Fall rübergekommen. Die Zeichnungen haben auf jeden Fall ihren Charme, treffen aber nicht so richtig meinen Geschmack. Ich mag es glaube ich mehr, wenn die Zeichnungen klarer sind und dann eher farbiger wie in anderen Comics oder schwarz/weiß wie in Mangas. Zumindest hatten die Figuren einen charakteristischen Charme, gerade Wolf Larsen mit seinem Bart, dem massigen, gestählten Körper und der Kapitänsmütze. Bei anderen Figuren hatte ich schon mehr Probleme, obwohl ist durchaus Merkmale hatten, um sie zu erkennen. Aber sie hatten dann in der Handlung wenig Spielraum bekommen, um sie länger im Gedächtnis zu behalten. Was ich zum Inhalt sagen kann: Ich weiß nicht so recht, auf was das Buch hinauswollte. Wollte es ein Abenteuerroman sein, der die Schifffahrt in den Mittelpunkt stellt? Wollte es eine Charakterstudie sein? Denn mit dem Titel "Der Seewolf" ist eindeutig Kapitän Wolf Larson gemeint. Für ersteres waren mir dann die Streitgespräche zwischen Humphrey und Wolf doch zu viel, die immer wieder über Moral und (Un)sterblichkeit philosophiert haben. Und für Zweiteres fehlen mir weitere Informationen, da man doch recht wenig über Wolf Larson erfahren hat. Warum ist der Mann so geworden? Warum ist er so verfeindet mit seinem Bruder? Warum hat er die Landratte Humphrey überhaupt auf seinem Schiff geduldet? Brauchte er so dringend Leute, dass er jeden akzeptiert hat, selbst als seine Mannschaft gemeutert hat? Wie verzweifelt muss er sein? Steht sein Charakter mit seiner Migräne im Zusammenhang? Fragen über Fragen.Spätestens als die Frau an Bord kam, war abzusehen auf was es hinausläuft, obwohl das Ende dann doch so seltsam und abrupt war. Hm. Fazit:Ich weiß nicht, was ich von dem Comic halten soll. Einerseits sprechen mich die Zeichnungen nicht so an (was aber wirklich sehr subjektiv ist), andererseits war mir der Inhalt etwas mau. Ich habe den Comic eigentlich ziemlich interessiert gelesen, da ich irgendwie noch etwas Größeres erwartet hatte, aber dem war nicht so. Von mir gibt es 2 Sterne.