Bei aller Liebe - Jane CampbellDies ist eine recht verzwickte Familiengeschichte, mit dem ein oder anderen Geheimnis und tiefe Einblicke in die psychologischen Hintergründe. Kein Wunder, denn Jane Campbell hat als Psychoanalytikerin gearbeitet - und das merkt man.Diese Geschichte behandelt in erster Linie die Frauen dreier Generationen. Da ist es manchmal gar nicht so einfach, sich zurechtzufinden. Besonders, weil sich ein Motiv ziemlich auffällig wiederholt: der Verlust der Mutter/Eltern und die fehlende Aufarbeitung dessen. Diverse bekannte Mediziner der Psyche, Freud, Jung, etc. werden zitiert.Inhaltlich ist dieser Roman von daher sehr ernst und extrem tiefgründig. Die im Klappentext angekündigte Hochzeit spielt da nur eine Nebenrolle. Generell passt die Inhaltsangabe nicht so recht, finde ich. Zum Ausgleich ist glücklicherweise die Sprache eher gefällig und gut lesbar. Wobei die Geschichte zwischen verschiedenen Perspektiven wechselt und man dies auch deutlich an der Sprache erkennt. Der ältliche, sehr förmliche Onkel Malcolm hat beispielsweise einen recht getragenen, etwas gesteltzten Erzählstil verpasst bekommen. Das fand ich aber recht passend.Insgesamt eine wirklich nette Geschichte - irgendetwas hat mir dennoch gefehlt. Inhaltlich konnte mich das Ganze nicht zu hundert Prozent überzeugen.3 Sterne.