Geschichte von unten betrachtend, beschreibt der Historiker Jean Gimpel (1917-1996) in diesem reich bebilderten Band, mit welchem menschlichen Einsatz und unter welchen technischen und materiellen Voraussetzungen im 11. und 12. Jahrhundert die großen Kathedralen Europas gebaut wurden. 128 Seiten. Durchgehend - teils farbig -bebildert. Bibliographie. Zeittafel.
Die meisten Bücher über Kathedralen gehen das Thema allein aus kunsthistorischer oder architektonischer Sicht an. Ganz anders Die Kathedralenbauer . Gimpel geht weit über die ästhetische Darstellung hinaus. Er beantwortet die Schlüsselfrage, die sich jedem aufdrängt, der eine mittelalterliche Kathedrale betritt: »Wie haben die das gemacht? « Im 11. und 12. Jahrhundert haben die europäischen Baumeister in England, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Techniken entwickelt und angewandt, das für den Bau dieser außergewöhnlichen Gebilde aus Stein, Holz und Glas notwendig war. Jean Gimpel beschreibt die Männer und Frauen, die ihr Leben damit verbrachten, Steine zu hauen, Dreck zu schaufeln, Mörtel zu rühren. Er beschreibt die Technik, mit der im angeblich finsteren Mittelalter Bauwerke erschaffen wurden, die heute keiner mehr errichten kann. Er zeigt, wie der Kathedralenbau finanziert und »gemanagt« wurde und so der spirituelle Elan einer ganzen Gesellschaft materiell und finanziell auf den Bau der Kathedralen ausgerichtet wurde, die noch immer Zeugnis ablegen von der Blütezeit des Mittelalters.