Seit Emma vor zwei Jahren ihren Lebensgefährten an Heiligabend verloren hat, ist die Weihnachtszeit für sie eine besonders intensive Phase der Trauer. Sie schleppt sich durch den Alltag in ihrem kleinen Deko- und Geschenkeladen, die Abende verbringt sie alleine in ihrer Wohnung. Doch gerade um ihr Ladengeschäft steht es schlecht - davon möchte Emma jedoch nichts wissen, obwohl ihre Schwester Magda sie immer wieder darauf hinweist. Doch Magda gibt nicht auf und nimmt kurzerhand die Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft selbst in die Hand. Als Emma am 30. November einen älteren Herrn durch eine verschneite Nacht nach Hause begleitet, merkt sie, wie gut es ihr tut, anderen zu helfen - und trifft den Entschluss, bis Weihnachten 24 gute Taten zu vollbringen. Können ihr kleiner Geschenkeladen und Emma selbst zurück ins Leben gerettet werden?Bitte beachtet vor dem Weiterlesen, dass meine Rezension aufgrund einer Inhaltswarnung einen kleinen Spoiler enthält."24 gute Taten" von Jenny Fagerlund, aus dem Schwedischen übersetzt von Kerstin Schöps, ist ein schöner, herzerwärmender Roman, der wunderbar in die Vorweihnachtszeit passt. Emmas Schicksal ist sehr tragisch, was das Buch nicht ganz zu der Feel-Good-Lektüre werden lässt, die ich mir erhofft hatte, trotzdem zeigt die Autorin auf sehr liebenswerte Weise, wie kleine helfende Taten eine große Wirkung auf das Leben anderer Menschen haben und uns selbst auch zufriedener machen können. Gute gefallen hat mir, dass der Fokus in diesem Weihnachtsroman nicht (nur) auf der Liebesgeschichte liegt, sondern vor allem Freund*innenschaften und Familienbande im Mittelpunkt stehen. Zudem bespricht die Autorin auf behutsame, mitfühlende Art Themen wie Einsamkeit im Alter, schwierige Familienverhältnisse und Geheimnisse in Beziehungen, was dem Roman eine gewisse Tiefe verleiht. Nicht wirklich einfühlsam wird hingegen das ganze Ausmaß von Emmas Verlust am Ende des Buchs enthüllt, hier hätte ich mir einen sanfteren Umgang vor allem mit dem Thema Fehlgeburt gewünscht.Für mich war "24 gute Taten" eine behagliche Geschichte für zwischendurch für die Adventszeit, die mir ob ihrer Botschaft und des vielen Schnees gut gefallen, aufgrund einiger Klischees und zu konstruierter Handlungsstränge aber nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat.