Klappentext:
Martin Luther King gilt bis heute als der bekannteste Anführer der Bürgerrechtsbewegung. Doch je stärker King für Generationen zur Ikone wurde, desto deutlicher trat der Mensch dahinter zurück. In seiner gefeierten Biografie wagt Jonathan Eig einen ganz neuen Blick: Auf Kings Erfolge ebenso wie auf seine Schwächen und den Druck, der auf ihm lastete und drohte, ihn zu zerbrechen. Erst kürzlich freigegebene FBI-Dokumente belegen, wie stark Rassismus die US-Regierung in ihrem Versuch anleitete, King mundtot zu machen. »Martin Luther King« lässt uns den Mann hinter der Ikone wiederentdecken: Den Bürger, der von seiner Regierung gejagt wurde. Den Kämpfer für die Gerechtigkeit, der wusste, dass sein Kampf ihn das Leben kosten konnte. Den Mensch, der mit sich selbst ebenso rang, wie mit der Welt, die er für immer verändern sollte. Ausstattung: 19 Fotos s/w
Wenn man mit wachem Verstand und etwas Wissbegierigkeit durch die Welt geht, kennt man die Geschichte von Martin Luther King. Bürgerrechtler fällt vielen Menschen als Erstes ein. Aber wer war der Mann überhaupt? Wer war Martin Luther King? Autor Jonathan Eig ist diesem Thema genauer nachgegangen und herausgekommen ist diese lesenswerte Biografie. Unterteilt ist das Buch in drei Teile und gesamt fünfundvierzig Kapitel. Klingt viel und irgendwie gleich ermüdend? Ist es keineswegs. Durch Eigs flüssigen Schreibstil fliegt man nur so durch diese Biografie. Wir erlesen ein ganzes Leben eines Menschen, der bereits schon sehr früh wusste, dass er sich eigentlich zu weit aus dem Fenster lehnt und es sein Leben kosten könnte. King hatte den Mut, (s)eine Hautfarbe zu benennen, in die Köpfe der Menschen zu bringen, die genau so gleich ist wie alle anderen Farben auch. Dass der Mensch aber lange Zeit gegen Schwarz war und dies bis vor gar nicht all zu langer Zeit grässlich gezeigt hat, dürfte bekannt sein. Ist das denn jetzt alles vorbei nur weil es Martin Luther King gab? Es ist anders aber immer noch da. Eig beleuchtet aber nicht nur Kings Stärken sondern auch seine Schwächen. Dass selbst die Regierung gegen King war wird ebenfalls ausführlich beleuchtet. Was hat das mit King gemacht? Wie hat er darauf reagiert? Wie ist er damit umgegangen? Dies wird alles beleuchtet. Eig geht auf viele Themen ein, die vielleicht erstmal uninteressant scheinen im ersten Moment, aber schnell zeigt sich wie sich diese Themen mit anderen verbinden und dadurch ein Gesamtbild entsteht. Jonathan Eig ist stets neutral in seinen Beschreibungen. Das Buch ist keine persönliche Huldigung an King aber wahrlich eine Offenbarung. Eig versucht zudem ein wenig in das Seelenleben Kings zu blicken. Selbstredend könnte das nur King genau benennen aber ja, es ist Eig gut gelungen. Wie gesagt ist diese Biografie kurzweilig und könnte natürlich aktueller nicht sein. King hatte einen Traum und dieser scheint noch nicht ausgeträumt zu sein. Also gilt, das Andenken zu bewahren und weiterhin dafür zu kämpfen. Diese Biografie regt unheimlich zum nachdenken an und hallt lange nach. Hierfür gerne und verdiente 5 Sterne!