Der «tolle Bomberg», nach dem Vorbild des exzentrischen Freiherrn Gisbert von Romberg gestaltet, ist Hauptfigur im gleichnamigen Schelmenroman von Josef Winckler (1881-1966). In locker miteinander verknüpften Episoden schildert der Erzähler das wilde Treiben des Barons in Münster und im Münsterland des späten 19. Jahrhunderts: ausschweifende Gelage, derbe Späße und originelle Streiche, das alles durchsetzt mit Hohn und Spott für Obrigkeiten und kirchliche Würdenträger. Manche Exzesse des Barons sind historisch verbürgt, manche wurden als Anekdoten überliefert und ausgeschmückt, einige hat der Autor hinzugedichtet. Zweite Hauptfigur ist der skurrile und in Münster legendäre Zoogründer Professor Landois. Professor und Baron sind hier im Buch vereint - in einem «Liebesbund . . . zur Vereselung der Welt». Mit seiner Fülle an komischen Schwänken steht «Der tolle Bomberg» literarisch in der Tradition des «Till Eulenspiegel» und des «Freiherrn von Münchhausen».