Kochbücher aus aller Welt - die liebe ich, und Indien hat mich in den letzten 15 Jahren schon immer berührt. Es sind die Menschen in ihrer Einfachheit, Herzlichkeit und ihrer Gastfreundschaft, die mich als Europäer stark beeindrucken. Der Christian Verlag hat nun mit den Kultrezepten von Mumbai ein Mittel gegen mein Fernweh, ein aktuelles und zeitgemäßes Highlight mit 224 Seiten herausgebracht. Das Buch ist gebunden, was für mich bei einem Kochbuch (Arbeitsbuch) sehr wichtig ist. Es bereitet Freude darin zu blättern, denn es ist hochwertig mit exzellenten graphischen Darstellungen und hat Stil. Das Cover mit dem Aufdruck Mumbai glänzt und schimmert in einem rötlichen Ton. Das bunte und vielfältige Treiben dieser indischen Metropolen begeistert mich immer wieder aufs Neue. Der kurze geschichtliche Rückblick von nur 3 Seiten über die westindische Stadt zu Anfang des Kochbuches ist sehr interessant. Ebenfalls die folgende kulinarische Entdeckungsreise, indem man das Beste von Indien erfährt, mit all den Tipps von Restaurants und street food Verkäufern, usw. welche die typischen indischen Gerichte, aber auch andere anbieten. In Mumbai, dem früheren Bombay ist alles zu finden, was eine pulsierende Stadt anziehend macht. Es jagt eine Sensation die andere, wie z.B. die phool gali - die Blumengasse mit einem Meer an Blumen oder die vielen Bars und Clubs, in denen man unter bunten Lichtern und unter freiem Himmel tanzt und lacht und man hat auch die Chance Bollywood-Stars zu treffen. Auch Techno und Rock werden geboten. Selbst das hinduistische Fest Ganesh Chaturthi mit der Gottheit Ganesha ist ein kultureller Höhepunkt, wenn die Statue dem Wasser übergeben wird. So zeichnet sich dieses Land mit sehr vielen Sehenswürdigkeiten aus, wie z.B. das Luxushotel "Taj Mahal Palace", wo sich bereits Prinz Charles, die Beatles, Mick Jagger, Jackie Kennedy, usw. aufhielten.
Insgesamt ist die indische Küche so vielfältig, weil Spuren aus der Kolonialherrschaft und von vielen hierher Geflüchteten hinterlassen wurde, so dass sie nie vollständig erfasst sein kann. Doch einzigartig und sehr beliebt ist die indische Gewürzküche, die als nächstes in den Grundlagen der Küche vorgestellt wird, denn ohne Gewürze und Kräuter kann es die indische Küche nicht geben. Die nun vielen Rezepte zum leichten Nachkochen reichen vom typischen Frühstück bis Mittag-und Abendessen, welches vegetarisch, aus dem Meer und vom Land sein kann. Beilagen, street food, Snaks, Süßes, Getränke und wertvolle Tipps über Kräuter, auch zum Selbermachen schließen sich dem an. In diesem facettenreichen Land gibt es natürlich auch regionale Unterschiede der indischen Küche. So wird dann bei den einzelnen Kapiteln der Tagesmahlzeiten nochmals eine kleine Kurzfassung, bevor es zu den Rezepten geht, gegeben. Besondere Rezepte, die mich gleich zum Nachmachen animiert haben sind "Bombay Eggs" aus der Frühstücksreihe, Fisch im Blattmantel, Zwiebelpuffer in Sauce und viele Eintöpfe, die zur Mittagszeit und zu Abend serviert werden, sowie viele Beilagen, wie die frittierten Teigkissen. Auch Süsses wird gereicht, wie indisches Eis auf dreierlei Art und als typisches Getränk der "Masala Chai" und der phänomenale "Mango-Lassi". Alle Zutaten kann man unkompliziert besorgen und wirklich sehr gut ausprobieren. Großen Anteil außer der Autorin Kate Reiserer und dem Christian Verlag haben an diesem Buchprojekt auch der Fotograf Arnold Pöschl sowie das Team "Mumbai Cuisine" in Graz. Dieses Kochbuch aus der Gewürzküche Westindiens bekommt meine wirkliche Weiterempfehlung.