Nie hat ein dramatisches Product bey irgend einer Nation ein allgemeineres Glück gemacht als Mozarts unsterbliches Werk, die Zauberflöte, so Friedrich Justin Bertuch. Recht soll er behalten. Bis heute ist die Zauberflöte immer noch eine der am häufigsten aufgeführten Opern im deutschsprachigen Raum.
Die Zauberflöte, von Mozart selbst als große Oper bezeichnet, wurde 1791 kurz vor dessen Tod im Theater im Freihaus auf der Wieden uraufgeführt und bereits damals überwiegend positiv aufgefasst.
Die modern anmutende Musik komponierte Mozart, während der in einem eher archaischem Stil verfasste Text von Emanuel Schikaneder stammt. Jedoch weisen viele ausreichend belegbare Indizien darauf hin, dass Mozart auch maßgeblich am Prozess des Textschreibens beteiligt war.
Weiterhin etablierte sich schon kurz nach der Uraufführung die Annahme, dass dieser Oper ein Geheimnis zugrunde liege und so rätselte das Publikum intensiv über mögliche Deutungsansätze und zog dabei besonders die Französische Revolution oder gar die Freimaurerei in Betracht, schließlich waren Mozart und Schikaneder dieser Gruppierung zugehörig.
Und was hat Goethe mit der Zauberflöte zu tun?
Ja, Goethe selbst inszenierte 1794 in Weimar die Aufführung der Zauberflöte, basierend auf einer Bearbeitung des Textes von seinem Schwager Christian August Vulpius.
Was der Autor Laurenz Lütteken, Professor für Musikwissenschaft, mit diesem Buch geschaffen hat, ist nicht nur eine epochengeschichtliche Einordnung, vielmehr gibt er einen Gesamtüberblick über diese Oper, deren Entstehungs- sowie Wirkungsgeschichte und analysiert anschließend auch noch prägnante Details innerhalb des Werkes. So wird beispielsweise, um nur eine von zahlreichen schlüssigen Analysen zu nennen, die anthropologische Darstellung von Mensch und Tier, besonders auffällig bei der Betrachtung von Papageno, hinsichtlich dessen Auftretens und dem ihm gegebenen Namen, geschildert.