Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
product
cover

Geronimo

Roman

(33 Bewertungen)15
100 Lesepunkte
Buch (gebunden)
9,99 €inkl. Mwst.
Zustellung: Sa, 21.09. - Di, 24.09.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen
»Geronimo« lautete das Codewort, das die Männer vom Seals Team 6 durchgeben sollten, wenn sie Osama bin Laden gefunden hatten. Doch ist die spektakuläre Jagd nach dem meistgesuchten Mann der Welt wirklich so verlaufen, wie man uns glauben macht? Ein atemberaubender Roman über geniale Heldentaten und tragisches Scheitern, über die Vollkommenheit der Musik und die Unvollkommenheit der Welt, über Liebe und Verlust.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
24. August 2016
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
448
Autor/Autorin
Leon de Winter
Übersetzung
Hanni Ehlers
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Produktart
gebunden
Gewicht
394 g
Größe (L/B/H)
191/126/27 mm
ISBN
9783257069716

Portrait

Leon de Winter

Leon de Winter, geboren 1954 in 's-Hertogenbosch als Sohn niederländischer Juden, begann als Teenager, nach dem Tod seines Vaters, zu schreiben. Er arbeitet seit 1976 als freier Schriftsteller und Filmemacher in Holland und den USA. Seine Romane erzielen nicht nur in den Niederlanden überwältigende Erfolge; einige wurden für Kino und Fernsehen verfilmt, so Der Himmel von Hollywood unter der Regie von Sönke Wortmann. Der Roman SuperTex wurde verfilmt von Jan Schütte. 2002 erhielt de Winter den Welt-Literaturpreis für sein Gesamtwerk, und 2006 wurde er mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet.

Bewertungen

Durchschnitt
33 Bewertungen
15
32 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
12
4 Sterne
16
3 Sterne
5
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon Duffy am 22.03.2018
"Geronimo" war das Codewort, als eine Einheit von Seals (militätrische Elitegruppe) das Haus in Pakistan stürmte, in dem sich Osama Bin Laden versteckte. Der Angriff endete mit dem Tod des Terroristen und Barack Obama konnte der Welt diese frohe Nachricht verkünden. In de Winters Roman spielte sich das allerdings anders ab. Da konnte sich die Einheit nicht mit dem BefehlCapture or killabgeben und inszenierte die ganze Geschichte, indem sie den echten Bin Laden entführten und einen Doppelgänger opferten. Bin Laden hatte einiges gegen den Präsidenten in der Hand, was nun, nachdem die Information durchgesickert war, das der echte Bin Laden noch lebt, die Saudis auf den Plan rief, die den Terroristenführer ihrerseits den Amerikanern abjagten. Die Beweise, um die es ging, waren in einem wertlosen Hocker versteckt, den ein pakistanischer Junge bei dem Einsatz der Seals gestohlen hat.Es gibt einige Erzählstränge. Tom Johnson, ein ehemaliger Agent, der verwundet aus dem Dienst ausschied, hat die Rolle des Hauptberichterstatters inne. Es geht nicht nur um die Kämpfe mit den Terroristen, es geht auch um ein Mädchen, das Hände und Ohren verlor, weil es Bach hörte und spielte, es geht um Freundschaften, Betrug, Verlust und Missverständnisse. Nie verliert man die Übersicht, de Winter versteht es meisterhaft, seine Fäden zusammenzuknüpfen und immer wieder noch einen Nebenaspekt hinzuzufügen, sodass am Ende der 420 Seiten eine kompakte Story mit vielen Spannungshöhepunkten, allerdings auch mit vielen anrührigen und keinesfalls kitschigen Szenen, steht, die in dieser klaren Form nicht viele schreiben können. De Winter, dessen Bücher ja immer klar strukturiert sind, zeigt auch hier wieder, das Orts- und Erzählerwechsel keinesfalls verwirrend sein müssen. Außerdem verdient er große Aufmerksamkeit, denn der Teil, der bei ihm Fiktion ist, könnte sich in der momentanen politischen Landschaft tatsächlich so abgespielt haben. So weit hergeholt ist die Geschichte nicht, de Winter hat ihr eine Form gegeben und sie großartig erzählt. Mehr als nur ein spannendes Buch.
LovelyBooks-BewertungVon djojo am 16.03.2018
Leon de Winter beschreibt auf skurrile Art eine Geschichte die so stattgefunden haben könnte. Oder eben auch nicht. Usama bin Laden lebt viele Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center in Abbottabad in Pakistan. In einem eigens errichteten Gebäude versteckt er sich mit seinen drei Frauen und seinen Kindern vor den Rächern der westlichen Welt. Seine jüngste Frau, Amal Ahmed al-Sadah, bringt ihn immer wieder auf kuriose, jugendliche Gedanken. So auch an dem Abend, als er sich mit dem Moped auf in die Stadt macht um mitten in der Nacht Vanilleeis und Schokolade für Amal zu kaufen.Nach dem Einkauf in der Stadt begegnet ihm dabei Apana. Verstümmelt, ohne Arme und ohne Beine, bettelt sie in der Nähe um Almosen. Usama bin Laden spricht kurz mit ihr, dabei fällt ihm ein Bild seiner selbst auf, welches das Mädchen in Form einer Postkarte bei sich trägt. Und kurze Zeit später ist er sicher, dass sie ihn erkannt hat. Die größten Geheimdienste der Welt suchen ihn und nun enttarnt ihn eine arme Bettlerin. Soll er sie töten? Er sieht, dass Allah eine große Prüfung für ihn vorbereitet hat. Diese muss er nun überstehen.Auf der anderen Seite der Welt trifft sich Tom Johnson, ehemaliger Special Op, mit Kumpels aus seiner Zeit im aktiven Dienst auf einer Party. Nach einigen Steaks und vielen Flaschen Bier stellt sich heraus, dass sich die aktiven Seals auf die größte Mission der letzten Jahrzehnte vorbereiten. Ihre Aufgabe ist es Usama bin Laden in Abbotabad festzusetzen. Doch der inoffizielle Auftrag aus dem Weißen Haus legt die Betonung der Order ¿capture or kill¿ unmissverständlich auf das zweite Wort: ¿kill¿. Keiner der Jungs hat hierfür Verständnis. Hofft sich doch die gesamte Menschheit noch viel von Usama bin Laden zu erfahren. Über seine Vergangenheit, sein Wissen und seine Pläne für al-Qaida in der Zukunft. Mehr und mehr nagen Zweifel an ihnen, ob der Einsatz mit dem Ziel Usama bin Laden zu töten wirklich ernst gemeint und zielführend ist.¿»Diese Musik ... Was hört sie, was hören Sie, was ich nicht höre?«, fragte er. ¿ Ich sage: »Die Vollkommenheit.« Er sah mich kurz an, mit unruhigem Blick, nach der Erklärung dieses Begriffs forschend. »Ich möchte nicht, dass es ihr schadet«, sagte er. ¿ »Bach hat noch niemandem geschadet«, antworte ich.¿ (S. 141)In der Musik Bachs findet Apana Vollkommenheit. Und das eint sie mitten im Kriegsgebiet mit dem Special Op Tom Johnson. Tom selbst kämpft mit Hilfe der Klänge von Goldbergs Variationen um die Bewältigung seiner eigenen Vergangenheit. Ein Schicksalsschlag veränderte sein Leben und zerstörte seine Ehe. Und mitten im Kriegsgebiet findet er in Apana eine schützenswerte Seelenverwandte.Leon de Winter schreibt am Limit. Am Limit des Vorstellbaren und am Limit der Menschlichkeit. Und trotzdem gelingt es ihm den Leser zu fesseln, zu entführen in eine ferne und doch ganz nahe Welt. Die unterschiedlichsten Religionen sorgen für Schmerz und Fanatismus. Und trotzdem hängen so viele unterschiedliche Handlungen zusammen.Leon de Winter wurde mir empfohlen und ich wählte für einen Start dieses seiner aktuellen Werke aus. Spannend, keine Frage. Doch ¿mit Witz [...] durchwirkt¿ wie der Klappentext verlauten lässt war dieses Buch für mich definitiv nicht. Leon de Winter beschreibt auf skurrile Art eine Geschichte die so stattgefunden haben könnte. Oder eben auch nicht. Diese Vagheit bewegt den Leser zum eigenen Nachdenken. Über Religionen, Weltherrschaft und Menschen. Und das hat mich begeistert.