Was versteht man unter einer Emotion? Was unter Motivation? Wie hat sich das Verständnis von diesen Konzepten und ihr Verhältnis zueinander im Laufe der Jahrhunderte verändert und welche Rückschlüsse ergeben sich daraus für das Menschenbild der jeweiligen Zeit? Mark Galliker ist diesen Fragen nachgegangen; mit seinem Buch richtet er sich nicht nur an Studenten und psychologische Fachleute, sondern bezieht ausdrücklich auch die allgemeine Lebenspraxis mit ein.
Lange Zeit hat sich die akademische Psychologie vorwiegend mit psychischen Vorgängen wie Wahrnehmung oder Denken befasst, während die Themenbereiche Emotion, Motivation, Wille eher ein Schattendasein führten, aus dem sie erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts herauszutreten begannen; inzwischen stehen sie im Zentrum psychologischer Fragestellungen. Aus dem heutigen Wissensstand heraus vollzieht Mark Galliker die Geschichte dieser Konzepte nach, indem er den Diskursen der jeweiligen Zeit Gehör schenkt. Die einzelnen Kapitel beginnen mit einer kurzen Einführung in die Schule bzw. den Forschungsbereich; es folgen die strukturierte Darstellung der betreffenden Theorien/Autoren/Psychologen, wobei zunächst jeweils in komprimierter Form das reichhaltige Quellenmaterial vorgestellt wird; eine detaillierte, kritische Analyse der entsprechenden Theorie und Methode sowie schließlich Abschnitte zu den wissenschaftlichen Nachwirkungen und zur praktischen Anwendung nicht zuletzt wird im Zuge dessen die Frage gestellt, was die Wissenschaft der Psychologie zum Wohlbefinden des Menschen beizutragen vermag.