Das Cover finde ich recht ansprechend. Ich habe die Hardcover-Ausgabe, bei der der Schutzumschlag wendbar ist. Auf der einen Seite ist das schimmernde Cover der Hardcover-Ausgabe, auf der anderen Seite das Paperback-Cover. So kann man sich selbst für eines der beiden Cover entscheiden. Die Idee finde ich richtig super.
Von den ersten beiden Bänden her kannte ich ja bereits den Schreibstil von Neal Shusterman. Auch hier ist er flüssig und gut zu lesen wobei ich sagen muss, dass ich mich schon arg konzentrieren musste. Lesen, wenn die Kids rumtobten, ging bei dem Buch nicht. Aufgrund der eingebauten Details ist der Schreibstil sehr bildgewaltig, so dass ich immer wieder automatisch Bilder vor Augen hatte.
Die Handlung war dieses Mal für mich etwas schwieriger zu verstehen. Dies kann aber auch daran liegen, dass die ersten beiden Bände schon ein paar Jahre zurück liegen. Auf den Leser kommen hier zwei Zeitstränge zu. Einer knüpft nahtlos an den Vorgängerband an, der andere spielt drei Jahre später. Da zu Beginn eines jeden Kapitels allerdings nicht ersichtlich ist, wo, wann und bei wem der vielen Charaktere man sich gerade befindet, war das Folgen für mich eher schwierig. Erst während des Lesens hat man dies dann erkannt.
Die Geschehnisse der ersten beiden Bände hatte ich noch grob im Kopf, vor allem wie Band zwei aufgehört hatte. Neal Shusterman hat sich hier keine Zeit für großartige Wiederholungen genommen. Es gibt lediglich ein paar kurze Erwähnungen, so dass die Erinnerung wieder aufgefrischt wurde. Schön wäre hier ein knapper Rückblick auf die Ereignisse gewesen.
Wie bereits erwähnt begleiten wir hier wieder abwechselnd verschiedene Charaktere. Da dies wirklich viele sind und man bereits weitestgehend alle kennt möchte ich da eigentlich gar nicht weiter drauf eingehen. Lediglich möchte ich erwähnen, dass ich mir von Rowan und Citra mehr erhofft hatte. Die beiden sind in meinen Augen viel zu kurz gekommen. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Charaktere wieder sehr gut ausgearbeitet sind. Einige gewinnen noch weiter an Tiefe. Es gibt aber hier niemanden, der mir so richtig doll ans Herz gewachsen ist. Ich glaube dafür waren es einfach zu viele verschiedene und zu viele Sprünge.
Bei der Handlung fällt es mir mal wieder schwer, meine Eindrücke in Worte zu fassen. Weiterhin geht es hier um die verschiedenen Gruppierungen, die sich gebildet haben. Da haben wir unter anderen die der neuen Ordnung, die der Alten Garde und die Tonisten. Neal Shustermann hat sich hier viel mit Politik beschäftigt, was wirklich sehr viel Raum eingenommen hat. Auch die künstliche Intelligenz, der Thunderhead, ist sehr präsent. Für meinen Geschmack war dieser Band wieder etwas zu zäh. Es gab zwar die ein oder andere Überraschung, aber ich finde man hätte doch mehr rausholen können. Dennoch finde ich, dass dies ein guter Abschluss war und es wird nicht mein letztes Buch von Neal Shustermann gewesen sein.
Fazit:
Mit "Scythe: Das Vermächtnis der Ältesten" ist Neal Shustermann ein guter Abschluss der Trilogie gelungen. Auch wenn die Emotionen und Hauptcharaktere teilweise zu kurz kamen und es etwas zäh war, werde ich dieses Universum irgendwie vermissen.
3,5/5 Sternen