Wer sich jahrelang mit (s)einem Thema beschäftigt, sammelt enormes Fachwissen. Und das kann anderen bei der Lösung von Problemen oder in Projekten weiterhelfen. Mit dem Internet steht ein nahezu kostenlos nutzbarer Kanal zur Verbreitung dieses Wissens zur Verfügung. "Wissen zu Geld" - so lautet die Devise des Buchs von Oliver Pott, der den Leser*innen zeigen will, wie mit ihrem Wissen ein digitales Geschäftsmodell entwickeln.
Schritt für Schritt zum Wissens-Business
Das reine Wissen, oder allgemeiner in der Sprache der Medien der "Content", ist zunächst einmal wertlos. Es ist gut, wenn es im eigenen Kopf steckt, aber bringt allein noch keine Einnahmen. Erst durch die praktische Anwendung des Wissens bei einem Kunden lässt sich damit Geld verdienen. Denken Sie nur an einen Tischler oder anderen Handwerker. Er weiß, wie er einen Stuhl oder Schrank baut, aber das Wissen bringt ihm erst dann etwas ein, wenn er einen Kunden findet, der einen Stuhl braucht.
Das Wissen muss für die ins Auge gefasste Kundschaft auch relevant sein. Das Know-how um die Herstellung des Stuhls bringt nichts bei den Kunden ein, die auf der Suche nach einer neuen Heizung sind.
Wer Geld mit seinem Wissen verdienen will, braucht eine Zielgruppe und einen Themenbereich, in dem nach Möglichkeit noch wenig Konkurrenz herrscht. Das Wissen muss für die Zielgruppe relevant sein. Und schließlich muss es auch noch ansprechend präsentiert werden, man könnte auch von Veredelung sprechen.
Damit ist das Grundgerüst von Oliver Potts Buch "Wissen zu Geld" beschrieben. Didaktisch gut aufbereitet mit zahllosen direkt umsetzbaren Tipps und Hinweisen zeigt das Werk, wie sich mit dem Wissen ein Geschäft im Internet aufbauen lässt. Und beispielsweise im Rahmen von Abonnements auch für ein stetiges (und hoffentlich wachsendes) Einkommen sorgt.
Das Buch unterscheidet sich an vielen Stellen von den doch teilweise sehr reißerischen Angeboten im Internet, die ähnliche Ansätze verfolgen. Denn der Autor verspricht nicht plötzlichen Reichtum, der sich mühelos erwirtschaften lässt. Vielmehr zeigt er Wege und Instrumente auf, wie sich Wissen verkaufen lässt. Dabei geht es um Themenfindung, Markteintrittsbarrieren, Markenbildung und Tools.
Immer wieder gibt es auch Beispiele bekannter "Wissensvermittler", die im Internet Publikationen, Vorträge und Seminare erfolgreich vermarkten. Oliver Pott zeigt indes auch, dass es für erfolgreiche Geschäftsmodelle (wie z. B. des Journalisten Jörg Schieb), auch zwei wichtiger Komponenten bedarf. Das ist Vertrauen und Reichweite. Denn die zukünftigen Kunden müssen auch glauben, dass das Wissen, das angeboten wird, sein Geld wert ist. Und damit es zu nennenswerten Umsätzen kommt, braucht es auch entsprechend viele Kontakte auf der Website. Hier haben es die im Buch genannten prominenten Beispiele einfacher gehabt, weil sie beispielsweise durch Fernsehauftritte bereits eine gewisse Bekanntheit erreicht hatten. Das sollten die Leser bei der Lektüre natürlich berücksichtigen.
Management-Journal-Fazit: Ein lesenswertes Buch für alle Freiberufler und Selbstständige, denen das Buch Wege aufzeigt, um die Chance zu erhalten, aus Wissen ein zusätzliches Einkommen zu generieren. Ohne zu weitschweifige und sensationsheischende Versprechungen, einfach solide und umsetzbar geschildert.