Oscar Wilde (1854-1900) war ein irischer Schriftsteller, der sich nach Schulzeit und Studium in Dublin und Oxford in London niederließ. Als Lyriker, Romanautor, Dramatiker und Kritiker wurde er zu einem der bekanntesten Schriftsteller seiner Zeit. Wilde wurde von den Zeitgenossen bewundert und war im prüden viktorianischen Großbritannien zugleich als Skandalautor und Dandy verschrien. Er war berühmt für seine Sprachgewandtheit und sein extravagantes Auftreten. Schon früh zog er sich als Ästhet der Ästheten, denen man unmännliche Hingabe an die Kunst vorwarf, den Spott des Satiremagazins Punch zu. Aus seiner Ehe mit Constance Lloyd gingen zwei Söhne hervor. Wegen homosexueller "Unzucht" (gross indecency) wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt; sie ruinierten seine Gesundheit. Nach seiner Entlassung lebte er verarmt in Paris, wo er im Alter von 46 Jahren starb.
Zum Illustrator
Charles Robinson (1870-1937) war ein berühmter englischer Maler und Illustrator. Er absolvierte eine Druckerlehre und nahm abends Kunstunterricht. 1892 erlangte er einen Studienplatz an der Royal Academy, den er jedoch aufgrund mangelnder finanzieller Mittel nicht einnehmen konnte. Das erste vollständige Buch, das er illustrierte, war Robert Louis Stevensons »A Childs Garden of Verses« (1895) mit über 100 Federzeichnungen. Es war äußerst populär, erfuhr viele Neuauflagen und war der Grund für zahlreiche Folgeaufträge. So illustrierte Robinson im Laufe seiner Karriere viele Märchen und Kinderbücher, darunter Eugene Field's "Lullaby Land" (1897), Friedrich de la Motte Fouqué's »Sintram and His Companions« (1900), Carrolls's "Alice Adventures in Wonderland" (1907), Grimm's "Fairy Tales" (1910), Frances Hodgson Burnett's "The Secret Garden" (1911) und Bücher von Walter Copeland Jerrold. Er war zugleich, vor allem aber im späteren Leben, ein aktiver Maler, und wurde 1932 in das Royal Institute of Painters gewählt.