Seit je her vermisst der Mensch die Welt. Er vermisst sie, um sie kennenzulernen und zu erforschen, um darin zu leben, um mit seinesgleichen zu interagieren, um Gerechtigkeit zu garantieren und zu erhalten, um sich mit Gottheiten zu verbinden. Von der Antike an bestimmt das Maß das Leben der Menschen.
Das Spannende daran ist, dass es nur sieben Basis-Einheiten braucht, um alles zu vermessen. Diese sieben, von der Natur abgeleiteten Einheiten werden SI-Einheiten (Système International dunités) genannt. Es sind dies:
Der Meter (= m = Länge)
Die Sekunde (= s = Zeit)
Das Kilogramm (= kg = Masse)
Kelvin (= K = Temperatur)
Das Ampere (= A = Stromstärke)
Das Mol (= mol = Stoffmenge)
Die Candela (= Cd = Lichtstärke)
Wie hängen die nun mit der Natur zusammen?
Diese Messgrößen sind ausschließlich von festgelegten Naturkonstanten und nicht mehr von Messgrößen abhängig. Damit können sie überall reproduziert werden. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, diese Definitionen zu erklären - dafür ist Piero Martins Buch ja da.
Genau diese Zusammenhänge werden vom renommierten Physiker und Professor an der Universität von Padua Piero Martin erklärt. Er führt den neugierigen Leser
mittels zahlreichen Anekdoten beinahe spielerisch an die physikalischen Größen heran. Doch neben seinen unterhaltsamen Erklärungen müssen einige Formeln hergeleitet werden. Die können allerdings von allen jenen, die es gar nicht so ganz genau wissen wollen, gerne überlesen werden.
Wer kann sich noch an die Blamage von 1999 erinnern, als der Mars Climate Orbiter im Weltraum verschwand? Die NASA hat die Entfernung zum Mars in SI-Einheiten (Meter) berechnet, die Herstellerfirma Lockheed im Imperialen System (= angloamerikanischen System) mit Fuß und Meilen.
Fazit:
Ein leicht lesbares und unterhaltsames Buch, das so manche, bisher nicht so bekannten Zusammenhänge der Messkunst, gut erklärt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.