Der Trafikant ist ein Roman von Robert Seethaler, welcher unter dem Kein & Aber Verlag 2013 erschienen ist. Er handelt von einem Jungen namens Franz Huchel, der nach Wien geschickt wird um dort als Trafikant zu arbeiten. Er beleuchtet vor allem die Entwicklung von Franz, wie er von einem kleinen verängstigten Jungen, zu einem mutigen, sich gegen das derzeitige Naziregime auflehnenden, Mann wird.
Besonders im Kontrast stehen die erste und die letzte Szene des Buches. Anfangs läuft Franz angsterfüllt vor einem Gewitter weg, wohingegen er am Ende quasi öffentlich zeigt, dass er gegen das Naziregime und gegen die politische Lage in Wien ist.
Auch in Franz Liebesleben erkennt man Veränderungen. Er ist Anfangs schüchtern und muss all seinen Mut zusammennehmen, um ein Mädchen anzusprechen, wohingegen er am Ende des Romans keine Scheu zeigt einem Mädchen, was ihm schon mehrfach das Herz gebrochen hat, anzubieten ihn zu heiraten und aus Wien wegzulaufen.
Auch durch die Beziehung zu Siegmund Freud entwickelt sich Franz. Man merkt deutlich, dass er an ihm wächst und durch ihn selber Kraft und Mut erfährt, so dass er schlussendlich ebenfalls Ratschläge an andere Menschen geben kann und seinen eigenen Weg geht.
Insgesamt kann man sagen, dass Der Trafikant ein Buch ist welches vor allem die Lebensbedingungen zur Zeit des Nazionalsozialismus zeigt. Außerdem geht der Roman darauf ein, wie auch junge Menschen ganz allein durch die Welt kommen müssen.
Da Der Trafikant viele schwerwiegende Aspekte, wie Nazionalsozialismus, Sexualität, und Entwicklung von einem Jungen zu einem Mann mit eigenen Gedanken und Sorgen behandelt, kommt einiges zu Kurz. Ich rate nicht davon ab, den Trafikanten zu lesen, aber als informatives Buch, kann ich es ebenfalls nicht empfehlen.