1972 entstand im Schatten der Roten Armee Fraktion (RAF) ein neues, heute fast völlig vergessenes »Stadtguerillakonzept«: die Revolutionären Zellen. Sie waren das aktivste und international bestvernetzte sozialrevolutionäre Gewaltnetzwerk der Bundesrepublik Deutschland. Die unterschiedlichen Gruppen führten weit mehr als 200 Aktionen, Anschläge und Geiselnahmen durch. Robert Wolff schließt mit diesem Buch eine Lücke der Forschung: Erstmals arbeitet er die Organisationsgeschichte der Revolutionären Zellen auf - von den persönlichen Geschichten und den Radikalisierungsprozessen einzelner Mitglieder in den 1960er Jahren bis zum Ende des »bewaffneten Kampfes« Anfang der 1990er Jahre. Er beleuchtet zudem die staatlichen Maßnahmen gegen die Revolutionären Zellen und die juristische Aufarbeitung ihrer Aktionen und Anschläge. Durch Interviews mit ehemaligen Mitgliedern und Zeitzeug:innen sowie durch die Auswertung bisher unbeachteter Quellen bietet das Buch neue Antworten auf die Fragen, wer und was die Revolutionären Zellen waren und warum ihre Geschichten vergessen wurden.