Das Cover passt zu den anderen Buchcovern der Autorin, die zwar nicht zu meinen Favoriten zählen, aber dennoch solide sind.
Sandra Brown hat einen sehr einfachen und flüssigen Schreibstil, der ohne viel Schnickschnack auskommt und mich in einem angenehmen Tempo durch die Geschichte geführt hat.
Die Kapitel haben eine gute Länge, die hauptsächlich aus der Sicht von Arden - unserer Hauptprotagonistin - erzählt werden. Ab und an wechseln diese sowohl in die Perspektive von Ledge, Rusty, Joe, Ardens Schwester Lisa und weiteren Personen, die sich ebenfalls zu Wort melden. Zudem springen die Ereignisse zurück in das Jahr 2000, um die Geschehnisse rund um den Raubüberfall näher zu beleuchten.
Arden mochte ich als Charakter auf Anhieb. Durch einen schweren Schicksalsschlag, den sie zu Beginn der Geschichte erleiden muss, habe ich mich ihr emotional noch näher gefühlt. Sie ist eine eigensinnige und starke Persönlichkeit, die sich nicht so schnell unterkriegen lässt. An manchen Stellen war sie mir etwas zu sprunghaft in ihren Entscheidungen; nichtsdestotrotz waren ihre Gedanken und Gefühle die meiste Zeit nachvollziehbar für mich.
Auch Ledge, der mir mit seiner eher reservierten und unnahbaren Art zunächst ein wenig suspekt war, habe ich im Laufe der Story lieb gewonnen. Er macht eine glaubhafte Entwicklung durch und öffnet sich mit Voranschreiten der Ereignisse immer mehr, was mir gut gefallen hat.
Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Arden und Ledge entwickelt hat, fand ich leider weniger gut gelungen, da ich nicht das Gefühl hatte, dass die beiden einander wirklich glaubhaft nähergekommen sind. Plötzlich gab es da diesen Sprung, der meiner Meinung nach nicht authentisch war. Vielmehr wirkte das Ganze auf mich, als würden sich die beiden lediglich körperlich anziehend finden, weshalb ich die doch sehr abrupte Entwicklung emotional nicht nachempfinden konnte.
Die restlichen Charaktere waren mir mal mehr und mal weniger sympathisch.
Spannungstechnisch fand ich das Buch leider sehr mager. Die Geschichte plätscherte die meiste Zeit vor sich hin, da es (für mich) keine unerwarteten Wendungen gab, die für etwas Thrill gesorgt hätten. Die Handlung war nett und unaufgeregt - das war es aber auch schon.
Erst gegen Ende kommt dann endlich ein Hauch von Spannung und Action auf, was für meinen Geschmack allerdings deutlich zu spät war. Den Twist am Schluss habe ich jedoch nicht kommen gesehen, was für mich ein Pluspunkt war.
Fazit:
"Vertrau ihm nicht" ist mein zweites Buch von Sandra Brown, das mich dieses Mal leider nicht auf ganzer Linie von sich überzeugen konnte. Die Handlung erinnert, bis auf den Schluss, mehr an einen Familienroman als an einen Thriller, was ich persönlich schade fand. Dennoch bietet das Buch eine solide Story mit interessanten Charakteren und einem unerwarteten Ausgang.
3/5 Sterne