Mein Sohn und seine Freunde sind leidenschaftliche Minecraft-Spieler. Aber wie das so ist: Sie spielen nicht nur Minecraft, sondern sammeln auch Karten, Spielfiguren und so weiter und lesen Bücher darüber sowie Bücher, die in dieser Welt spielen.
"Minecraft. Das Schloss" von Sarwat Chadda ist ein Minecraft-Roman für junge Leser*innen, der ab einem Alter von 12 Jahren empfohlen wird. Die Empfehlung halte ich für passend.
Zum Inhalt: Rajah ist Sohn des Helden Maharajah. Er versucht, in die übergroßen Helden-Fußstapfen seines Vaters zu treten. So macht er sich gemeinsam mit seinem Diener Pal und seiner Knappin Faith auf die Suche nach Quests, die der Legendenbildung zuträglich sind. Es ist aber gar nicht mal so einfach, ein Held zu sein, wie Rajah dachte.
Im Kern ist "Minecraft. Das Schloss" ein Abenteuerroman für junge Minecraft-Fans. Gut gefallen hat mir, dass der Roman zum einen mitten im Geschehen beginnt und keine langatmige Einführung benötigt. Autor Sarwat Chadda setzt aber nicht nur auf Action. Er schafft es, seine Protagonist*innen im Lauf der Geschichte nachvollziehbare Entwicklungen durchleben zu lassen. Dabei vergisst Chadda lässt aber nie aus dem Blick, dass das Tempo stimmen muss, damit seine jungen Leser*innen am Ball bleiben.
Erwachsene werden vielleicht etwas mehr Tiefgang vermissen und teilweise macht die Handlung recht große Sprünge. Ob das 12+jährige Leser*innen ähnlich empfinden, wage ich aber zu bezweifeln. Ich hatte vielmehr den Eindruck, dass diese - die ja nun einmal die Zielgruppe sind - einen Heidenspaß haben werden.
Richtig toll ist, dass Chadda so ganz nebenbei vieles aus den Minecraft-Spielen einarbeitet, ohne dass es in irgendeiner Form aufgesetzt wirkt. Für mich hat sich alles ganz natürlich gelesen. Auch dass der Roman im Aufbau einem Videospiel entspricht (nach und nach schwierigere Gegner bis zum schwer zu besiegenden Endgegner), fällt hier keineswegs negativ auf.
Alles in allem ist "Minecraft. Das Schloss" ein sehr gelungener (Abenteuer-) Roman für junge Leser*innen, der auch dann gut funktioniert, wenn man die Minecraft-Spiele nicht kennt. Am meisten Spaß macht der Roman aber natürlich, wenn man die ganzen Verweise auf das Spiel erkennt.