Veganer*in sein heißt nicht, dass man nur Salat isst. Das findet auch Sasha Gill, die Autorin des Buches, die in Singapur und England aufgewachsen ist und nun Medizin in Oxford studiert. Seit sie 17 Jahre alt war, ernährt sie sich vegan, möchte aber gleichzeitig nicht auf die vielen Gerichte, die sie als Kind gern gegessen hat verzichten und hat daher vegane Alternativen kreiert, die sie in diesem Kochbuch zusammenträgt. Auf dem Cover hätte man durchaus etwas deutlicher den asiatischen Einschlag präsentieren können, schließlich erzählt Sasha Gill in ihrer Einleitung, dass in Singapur viele verschiedene Küchen zusammenkommen. So unternimmt sie auch in ihrem Kochbuch eine Reise durch die wichtigsten Landesküchen Asiens.Bevor es allerdings an die Rezepte geht, lernt man die sympathische Autorin in der Einleitung kennen. Sehr charmant stellt sie sich und ihre Rezeptideen vor und sagt auch schon deutlich, dass die Zutatenlisten bei asiatischen Rezepten durchaus auch schon mal sehr lang ausfallen können. Wer aber nach und nach seine Speisekammer mit den Zutaten füllt, hat bald einen guten Grundstock, um nicht jedesmal in den Supermarkt gehen zu müssen, wenn ein Rezept nachgekocht werden soll. Danach informiert sie noch über die wichtige Zutaten und sagt grob, wo man diese kaufen kann. Das ist mir persönlich wichtig, denn ich möchte nicht für ein Rezept alle Geschäfte abklappern. Hier habe ich zumindest einen Hinweis und kann mir auch noch unbekannte Zutaten besser vorstellen. Das nötige Handwerkszeug wird ebenso vorgestellt, wie Grundrezepte- und techniken, wie das Vorbereiten einer Jackfrucht. Der Rezeptteil ist dann in die 5 Länder/Regionen Indien, Thailand, Singapur & Malaysia, China und Japan gegliedert (auch farblich), wobei es zu jedem Part eine Einleitung mit grundlegenden Infos gibt. Blättert man das Buch durch, so springen einem dutzende bekannte Gerichte ins Auge, nur, dass sie hier ausnahmslos ohne tierische Produkte hergestellt werden, wodurch sie zwar anders, aber nicht weniger würzig und schmackhaft zubereitet sind. Bei den indischen Gerichten wären das zum Beispiel Samosas, Dal, Curry, Tandoori, Naan, Pakoras, Veggie-Butter-Chicken und so könnte man das für die anderen Länder fortsetzen. Wer gern asiatisch isst, wird einiges wiedererkennen.Bei den einzelnen Gerichten sind die Zutatenlisten wirklich manchmal sehr lang. Wenn man allerdings öfter asiatisch kocht, wird man schon einiges an z. B. Gewürzen zu Hause haben. So war es bei mir und je öfter wir etwas aus dem Buch gekocht haben umso besser waren wir beim nächsten ausgestattet. Finden konnten wir alles recht gut. Die Mengenangaben sind gut nachvollziehbar, ebenso die Texte zur Zubereitung. Sehr schön fand ich dazu den Hinweis der Autorin, sich doch bitte vorher das ganze Rezept durchzulesen, um alles besser abschätzen zu können. Portionsangaben fehlen genausowenig wie Zubereitungs- und Garzeiten. Schon im Infoteil gibt die Autorin Hinweise zur Austauschbarkeit von Zutaten wie Ölen und Süßungsmitteln. Sehr gut empfinde ich noch die Zeichen für glutenfreie Rezepte und die Schärfe einiger Gerichte. So kann man gezielter auswählen. Der Schriftgrad hätte gern wenigstens bei Rezepten mit weniger Zutaten und kürzerer Anleitung etwas größer sein können. Ein Foto ist bei jedem Rezept dabei und das macht Lust aufs Kochen und Genießen. Wir haben bisher am liebsten indisch und japanisch gekocht und haben dabei das Fleisch nicht vermisst. Vor allem das vegane Butter-Chicken und das Teriyaki-Tofu sind bei uns jetzt öfter auf dem Speiseplan, einfach lecker. Aber auch das Hainan-"Hähnchen" und viele weitere Gerichte sind delikat. Auch wenn einige Gerichte etwas aufwendiger sind, lohnt es sich und mit der Zeit kommt auch etwas Routine in die Zubereitung. Wer gern asiatisch isst, auf Fleischprodukte verzichten will, nicht aber auf das Aroma und den Umami-Geschmack, dem kann ich das Buch sehr empfehlen. Süßspeisen gibt es natürlich auch. 5 Sterne