Ein Osterfest wie aus dem Bilderbuch: das Wetter prächtig und die ganze Familie versammelt um den Ostersonntagmittagstisch. Da kippt Aleit, blauverfärbt und speichelschäumend, auf die Schulter ihres Stiefvaters - ein epileptischer Anfall. Ohne Grunderkrankung, doch nicht ohne Grund. Die Ärzte zucken die Schultern, aber Aleit schaut genauer hin. Was sie sieht, ist der Genesung nicht zuträglich: Der eigene Mann versteckt sich hinter Jointschwaden, die Schwester hinter ihrer Unschuldsmiene; die Mutter vergräbt sich in den Erstlesebüchern aus der DDR-Schulzeit ihrer Kinder, und der Stiefvater verschwindet mit Aleits fünfjähriger Tochter in seinem verdunkelten Zimmer. Schon fährt der nächste Blitz Aleit ins Gehirn, und dergestalt erleuchtet, sieht sie die Chance gekommen, mit den Verleugnungsstrategien ihrer Familie endlich aufzuräumen . . . Wütend, unversöhnlich, voller Sarkasmus: In ihrem Romandebüt »Ostergewitter« schleudert Saskia Fischer Blitze und setzt ein Familienidyll, das in Wahrheit die Hölle ist, in Flammen.