Ein historischer Roman, in dem die Umbruchszeit der Spätantike lebendig wird. In den Mittelpunkt seines letzten großen Romans, 1971 posthum erschienen, stellt Stefan Andres die eindrucksvolle historische Gestalt des Synesios von Kyrene (um 368-413). Der Literat und Philosoph, Schüler der alexandrinischen Philosophin Hypatia, versucht in der Umbruchszeit der Spätantike das Erbe der griechischen Antike in Freiheit und Toleranz zu bewahren. Sein friedliches Leben auf dem Land wird durch Widersprüche und Feindschaften bedroht, die ihn schließlich zwingen, Verantwortung zu übernehmen. So gerät er schließlich als christlicher Bischof in den gefährlichen Strudel der Politik: Seine Berufung zwingt ihn in die Rolle des politischen Täters, der am Ende, überrannt von der Gewalt seiner Gegner, scheitert - eine zugleich tragische und leuchtende Gestalt. Der Roman entfaltet vor dem Hintergrund der antiken Landschaft Nordafrikas alle Themen aus Philosophie, Theologie und Politik, die Andres sein Leben lang beschäftigt haben. Nachwort und ausführliche Erläuterungen stellen die Entstehungsgeschichte des Romans dar und gehen auf die historischen Quellen ein.