Besprechung vom 09.08.2020
In den Wäldern Jahr um Jahr seit Jahren und also auch in diesem Jahr: Ein neues Buch von Stephen King. "Blutige Nachrichten" (Heyne, 24 Euro) vereint vier Kurzromane und schließt nicht nur formal an ältere Sammelbände an, in denen er Meisterwerke wie "Die Leiche" oder "Rita Hayworth" in kleinere Einheiten verpackt hatte. Es scheint, als würde King sich in jedem neuen Buch seine alten Motive noch einmal vornehmen, um sie auf den neuesten Stand zu bringen. Ein hadernder Schriftsteller zieht sich in eine Hütte tief in den Wäldern zurück und schließt einen Pakt mit seinen Dämonen ab, um seinen besten Roman zu schreiben. Ein Junge freundet sich mit einem alten Mann an und telefoniert auch nach dessen Tod mit ihm. Und Holly Gibney, die Heldin aus Kings letzten Thrillern, ist auch wieder da. Das klingt wie sentimentalster Stoff für Fans und ist es auch - wäre Stephen King, bald 73 Jahre alt, nicht stilistisch so sicher und frei wie im Grunde noch nie. Man könnte fast sagen, jetzt wird er immer besser, aber was wäre er dann früher gewesen?
tob
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