So ein langer Klappentext für ein kurzes Büchlein bzw. eine Novelle mit grade mal 143 Seiten :) Ich habe diesen, wie ich es mir mittlerweile so angewohnt habe, nicht gelesen. Sie spoilern mich einfach oft viel zu sehr und ich mag mich lieber unvoreingenommen auf eine Geschichte einlassen. Vor allem bei Autoren die ich oft lese und eh weiß, dass der Klappentext nichts an meinem Vorhaben ändert.Da es recht kurz ist, hält sich Stephen King auch nicht mit viel drumherum Geplänkel auf. Viele seiner dickeren Werke sind ja stellenweise doch sehr detailreich und ausufernd, während sich hier wirklich alles auf die wichtigen Details beschränkt.So sind wir auch direkt mit Scott auf der ersten Seite beim Besuch von Doc Bob dabei. Dieser ist zwar schon pensioniert, aber ein Freund von Scott, und gerade der Umstand, dass der Doktor nicht mehr aktiv im Berufsleben steht, hat Scott bewogen ihn aufzusuchen. Denn er hat ein sehr seltsames Problem: er verliert an Gewicht - was an sich erstmal harmlos erscheint, ja begrüßenswert, die Begleitumstände sind aber äußerst mysteriös.Das ganze spielt wieder in dem beliebten Städtchen Castle Rock. Eine Kleinstadt, in der das konservative Denken noch vorherrscht, so dass das lesbische Ehepaar Schwierigkeiten hat, mit ihrem neuen Restaurant Fuß zu fassen. Scott hat davon bislang nicht wirklich viel mitbekommen, aber im Laufe seiner seltsamen Krankheit beginnt er, darüber nachzudenken und sich zu engagieren.King thematisiert hier die vielen Vorurteile, die leider immer noch kursieren und hat mit Scott einen tollen Charakter geschaffen, der es hinbekommt, mit einer kleinen Geste großes zu bewirken. Und damit zeigt, dass jeder von uns etwas dazu beitragen kann. Zu einer Gesellschaft, in der jeden den lieben und so leben darf, wie er / oder sie möchte."Die Vergangenheit ist Geschichte, die Zukunft ein Geheimnis"Zitat Seite 70Hier wird ein Spruch der Anonymen Alkoholiker zitiert, den man so oder in anderer Form immer wieder hört und den man eigentlich nicht genug wiederholen kann. In der Gegenwart zu leben ist die einzige Zeit, die Sinn macht.Auch das über sich hinauswachsen ist hier ein Thema, Ballast abzuwerfen und dadurch sein Ziel zu erreichen - ich denke, das ist eine sehr schöne Message, um die es hier geht.Für mich eine zu Herzen gehende Novelle über Toleranz und das jeder von uns auch im Kleinen etwas Großes bewirken kann.