Da Frank Lehmann sich eine Flasche Whiskey aus der Kneipe stibitzt hat, obwohl er das Zeug überhaupt nicht leiden kann, gelingt es ihm, den zähnefletschenden Hund kurzerhand betrunken zu machen. An Einfällen mangelt es Lehmann schließlich nicht. Dies jedoch hat eine nicht sehr nette Begegnung mit der Polizei zur Folge.
Etwas erfreulicher ist da schon, dass er sich kurze Zeit später in die Köchin Kathrin verliebt, die seine Gefühle ganz schon aufwirbelt. Der sonst eher phlegmatische Herr Lehmann beginnt, über sein Dasein nachzudenken, das sich eigentlich nur zwischen Kneipe und seiner kleinen Wohnung abspielt.
Auch ein unerwarteter Besuch seiner Eltern fordert seinen Einfallsreichtum, denn ihnen erzählte er, er sei Geschäftsführer eines Restaurants, was definitiv nicht den Tatsachen entspricht. Doch auch hierfür gibt es eine Lösung...
Herr Lehmann - Ein Roman ist ein Buch, das - im wahrsten Sinne des Wortes - mitten aus dem Leben gegriffen ist. Leichtfüßig erzählt der Autor, Sven Regener, die Geschichte eines Mannes, den man einerseits als Versager bezeichnen möchte, weil er mit knapp dreißig noch immer Bierzapfer ist, andererseits ungeahnte Ambitionen und Fähigkeiten besitzt.
Das Szenario, Berlin Kreuzberg, kurz vor dem Fall der Mauer, ist authentisch dargestellt und die Dialoge zeigen ein virtuoses Feingefühl für Sprache und Charakter.
Obwohl keine wirkliche Spannung erzeugt wird, weil die Geschehnisse eher vor sich hin dümpeln, will man dennoch ständig wissen, wie es weitergeht mit dem sympathischen Herrn Lehmann. Die Geschichte ist herrlich grotesk, durch und durch unterhaltsam und sie liest sich flüssig und angenehm.
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