Wie weiter, wenn die eigene Biografie keine Erklärung für aktuelle Problemlagen liefert? Warum der Schlüssel oft im Verständnis der Gefühlserbschaften aus früheren Generationen liegt und wie die historischen und kulturellen Hintergründe der Familie erforscht, gewürdigt und genutzt werden können, erläutert Sven Rohde eindrücklich.
Wenn unerkannte Gefühlserbschaften auf uns lasten: Transgenerationale Blockaden lösen, emotionale Schätze heben
Das 20. Jahrhundert war ein Zeitalter der man-made disasters, die Millionen von Seelen beschädigten. Die Folgen lasten immer noch schwer auf vielen Menschen und ihren Nachkommen, ohne dass dies von ihnen selbst erkannt würde. Das gilt nicht nur für Kriegskinder und Kriegsenkel, sondern auch für Millennials sowie für Nachfahren von nach Deutschland Eingewanderten. Das Selbstbild in unserer Gesellschaft ist geprägt von Selbstbestimmung und Leistungsfähigkeit. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit der eigenen Familie gilt als Zeitverschwendung. In Krisen aber scheitert dieses Selbstkonzept. Mit »Gefühlserben« stellt Sven Rohde, der dazu auch einen gleichnamigen Podcast unterhält, einen Ansatz vor, der ein neues Verständnis der Wechselbeziehung von historischen Ereignissen, individuellem Erleben und transgenerationaler Übertragung herstellt. Er ermöglicht eine Selbsterforschung wie auch die Bearbeitung in Therapie, Coaching und Beratung. So können aus unverstandenen verborgenen Wirkmächten unerwartete Kräfte für das eigene Leben erwachsen.