Unser Denken ist der Schlüssel zu dem Leben, das wir führen möchten. Wer das bisher als spirituelle Halbwahrheit abgetan hat, wird jetzt von der Wissenschaft vom Gegenteil überzeugt. Die Ärztin und promovierte Neurologin Tara Swart zeigt anhand von neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie wir unser Denken beeinflussen können.
Unbewusste Denkmuster entdecken
Zu viel essen und nicht das Traumgewicht erreichen. Morgens lieber liegen bleiben, anstatt motiviert in den Tag zu gehen. Laster wie Rauchen oder Fingernägel knabbern nicht ablegen können. (Lebens-)Ziele nicht erreichen, weil unterwegs der Mut verloren geht - die Ursachen für ein Leben in Unzufriedenheit liegen zumeist in Denkweisen, die tief in uns verankert sind und zu einem Handeln führt, das unserem Ziel im Weg steht. Diese negativen Muster freizulegen, ist gar nicht so leicht.
Das Verarbeiten von Sinneseindrücken, Emotionen, Aktionen und Erinnerungen "findet weitgehend auf unterbewusster Ebene statt", sagt Tara Swart, "unser Handeln basiert die ganze Zeit auf dieser sogenannten Rückkoppelungsschleife; das heißt, wir passen unsere Reaktionen in Echtzeit ständig neu an die wahrgenommenen Auslöser an".
Es entstehen Muster, sodass wir auf dem Weg zur Arbeit nicht ständig über den Streckenverlauf nachdenken müssen und Telefonnummern ohne Nachdenken eintippen können. Leider können sich auch negative Gedanken, Süchte oder schlechte Angewohnheiten im Denken verfestigen.
Wer aber glaubt, dass sich solche Denkmuster und daraus resultierende Verhaltensweisen nicht ändern lassen, der irrt. Vielmehr können wir unser Denken auf einer Meta-Ebene trainieren und so bestimmen, was wir denken. "Die Elastizität unseres Gehirns bedeutet, dass wir die Fähigkeit besitzen, die Gedankenpfade und Schaltungen in unserem Gehirn zu verändern", so Swart.
Verschalte dein Gehirn neu
In ihrem Buch "Die Quelle" zeigt sie eindrucksvoll, wie unsere Persönlichkeit im Gehirn verankert ist. Ob wir positiv ins Leben schauen oder negativ, ob wir selbstbewusst oder eher ängstlich sind - das Gehirn ist die Quelle.
"Wir denken in Negativpositionen, immer auf das fixiert, was wir nicht haben und was alles nicht funktioniert", so Swart. "In diesem Zustand werden die Gehirnpartien, die Emotion und Gedächtnis verknüpfen, auf höchster Alarmstufe hyperaktiv und kramen Negativerinnerungen und frühere Fehlschläge heraus."
Aus dieser Negativspirale lässt sich ausbrechen. Tara Swart zeigt mit ihrem 4-Stufen-Plan, der auf wissenschaftlicher Forschung basiert, wie wir unabhängig von Alter und bisherigem Lebenslauf durch ein bewusstes Lenken unserer Gedanken neue Verhaltensweisen einüben - und endlich dort ankommen, wo wir uns sehen.