Verbitterter alter Mann macht die Kunst madig
Zwei Männer treffen sich im kunsthistorischen Museum zu Wien und das nicht zum ersten Mal, dafür aber an einem für sie ganz außergewöhnlichen Wochentag. Der Ich-Erzähler erscheint eine Stunde früher, um den anderen, Reger, auf seinem angestammten Platz einmal in aller Ruhe beobachten zu können. So beginnt diese Geschichte.Ist es ein Comic? Auf dem Einband steht: "Graphic Novel", in einer kongenialen Adaption. Der Autor Thomas Bernhard ist schon vor 30 Jahren gestorben. Da war Nicolas Mahler gerade erst 20.Inhaltlich zusammengefasst geht es um Kritik an der Kunst, der alten Meister, aber eigentlich um die Kritik an der katholischen Kirche und nebenbei an Heidegger, Stifter und dem Burgtheater. Doch wir erfahren auch etwas über den Saaldiener Irrsigler und wie Reger seine Frau kennen gelernt hat. Jetzt ist er aber verwitwet und sitzt jeden zweiten Tag auf der gleichen Bank vor dem Gemälde 'weißbärtiger Mann' von Tinoretto.Die Zeichnungen von Nicolas Mahler sind reduziert und pointiert und passen letztendlich dann doch ganz gut zum Text.Qualität der Bindung des Buches: Beim ersten Lesen löste sich am Ende des Buches schon die erste Seite. Das ist ziemlich ärgerlich.Fazit: Sicherlich soll die Sache auch ironisch sein. Bei mir entsteht jedoch im Grundsätzlichen der Eindruck von Verbitterung und dem negativen Blick auf die Welt...Für die Geschichte gebe ich 2 Sterne, für die Umsetzung als Comic 3, für die Bindung des Buches 1.