Drei meisterliche kürzere Prosastücke von Thomas Bernhard, in rascher Folge geschrieben und veröffentlicht, versammelt Band 12 seiner Werke. In ihnen gelangen die Grundmotive des Bernhardschen Kosmos in je eigener Gestalt zur Entfaltung. Ungenach kreist um den »Herkunftskomplex«. Ein im Ausland lebender Österreicher, Erbe großer Besitztümer, will sich sofort von ihnen durch eine »Abschenkung« befreien. Auch in Watten. Ein Nachlaß, 1969 erstmals veröffentlicht, gelangt der Erzähler durch eine unverhoffte Erbschaft zu Reichtum, und auch er verschenkt das Geld an einen Juristen und Mathematiker: Der nimmt es an, bittet aber, ihm Aufzeichnungen über jüngst zurückliegenden Wahrnehmungen zukommen zu lassen. Und so entstehen im Zusammenhang mit dem titelgebenden Kartenspiel psychologische Feinstbeobachtungen. Die 1971 erschienene Prosa Gehen umkreist nicht nur in ständigen Satzbewegungen ein zentrales Bernhardsches Thema, nämlich das Verhältnis von Gehen und Denken, sondern zeigt seine Poetik der Begriffs- und Geschichtenerzählung in stringentester Form.
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