100 Jahre »Zauberberg«: Thomas Manns epochaler Roman in einer limitierten Prachtausgabe
»Kein anderes Buch war in meinem Leben so wichtig wie 'Der Zauberberg'«, sagte Susan Sontag über Thomas Manns Roman, der am 28. 11. 1924 erstmals erschien. Zum 100-jährigen Buchjubiläum gibt es nun diese limitierte Sonderausgabe im schneeweißen, glitzernden Leinen mit eisblauem Farbschnitt, tiefgeprägter Typographie, hochwertigem Vorsatzpapier und Lesebändchen. Geplant als Novelle, als heiteres Gegenstück zum »Tod in Venedig«, entstand mit dem »Zauberberg« einer der großen Romane der klassischen Moderne und ein eindringliches Porträt der europäischen Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg. »Ganz Europa stürzte mir in den Kopf . . . «, schreibt Susan Sontag über ihre Leseerfahrung des »Zauberberg«. Ganz Europa - das ist in Thomas Manns Roman die »große Konfusion« an Ideologien, Überzeugungen und Positionen, die unversöhnlich aufeinanderprallen, so dass man sich, komisch und tragisch zugleich, nur noch Schlagworte an den Kopf wirft. Welcher große Roman der Weltliteratur bringt diese hochnervöse, gereizte Stimmung, die uns hundert Jahre später wieder so bekannt vorkommt, eindringlicher zur Anschauung? Welcher Roman sieht so hellsichtig den Zusammenhang von Sprache und Gewalt? Zugleich aber erzählt Thomas Mann auch davon, wie man der Gewalt und dem drohenden Krieg womöglich entkommen könnte: indem man vielleicht wie die Hauptfigur Hans Castorp eher zuhört, als endlos zu reden. Und indem man vielleicht nicht alles so furchtbar ernst nimmt wie Naphta und Settembrini auf dem Zauberberg und all die Alphamänner dieser Welt.