Am Fluss der Zeiten

Am Fluss der Zeiten von Ulrike Renk Kurzbeschreibung: 1551: Elze wächst mit ihren Geschwistern als Eigenbehörige auf dem großen Hof Kalmule auf. Die harte Arbeit auf den Feldern ist ihr Alltag. Doch ihr Leben wandelt sich von Grund auf, als sie ihre Familie verlassen muss und ihren Pflichtdienst als Küchenmagd in der Stadt Münster antritt. Eines Tages wird sie jedoch mit einer Magd der Herren von Oer getauscht und muss künftig auf der Wasserburg Kakesbeck leben, auf der ein Fluch liegt. Dort trifft sie auch Jacob wieder. Aber um den Müllerssohn ranken sich geheimnisvolle Gerüchte. Soll sie diesen Glauben schenken? Und wird Elze nun Teil der alten Prophezeiung werden, um den Fluch der Familie von Oer zu brechen? Mein Leseeindruck: Ein richtig tolles historisches Buch aus der Feder von Top-Autorin Ulrike Renk! Hier kann man als Leser bei dem gut recherchierten Roman tatsächlich in die alte Zeit eintauchen und das Leben 1551 hautnah miterleben. Schon damals gab es Überschwemmungen (also nicht nur heute der Klimawandel), die dann tatsächlich alles Hab und Gut vernichten konnten und die Ernst zerstört haben. Aber in diesen Fällen hat man zu dieser Zeit noch zusammen gehalten und jeder in der Familie hat intensiv mitgeholfen. Danach wurde den Nachbarn geholfen, die es noch schlimmer getroffen hatte. So ein Zusammenhalt gibt es heute leider kaum mehr. Aber der Leser konnte auch die Rangfolge in der Familie genau kennen lernen. Die späteren Söhne und Töchter durften zwar auf dem Hof verbleiben und mussten ihre Arbeitskraft mit einbringen, wurden dabei natürlich mit ernährt. Aber den Hof konnte nur der ältestes Sohn (oder wie bei den Nachbarn) die älteste Tochter bekommen. Und sie waren natürlich von bestimmten Personen abhängig, die auch Geld und Ware verlangten. Eigentlich waren die Menschen damals nicht frei. Super spannend ist es auch was damals so Schlimmes auf der Burg passiert sein soll und ich konnte als Leser voll in diese tolle Story eintauchen. Fazit: Ein super spannender historischer Roman, den ich absolut empfehlen kann. Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich war auch sehr zufrieden mit dem Ende. Gerne würde ich mehr darüber lesen und freue mich über eine Fortsetzung. Von mir gibt es begeisterte 5 Sterne.

1551 in der Nähe von Münster. Auf einem Bauernhof versucht eine Familie unfreier Bauern, über die Runden zu kommen. Ein großes Unwetter stellt sie und die Menschen in der Umgebung vor riesige Probleme. Trotzdem finden sie immer Lösungen und der Familie geht es eigentlich nicht schlecht. Wenn da nicht die vielen Abgaben wären und auch die Unfreiheit der Personen und die Abhängigkeit von dem jeweiligen Gutsherrn. Dieser historische Roman - der erste Teil einer Trilogie - ist sehr zu empfehlen. Über eineinhalb Jahre wird die Geschichte einer Familie erzählt. Speziell geht es um Elze, die Tochter. Es wird der Alltag der Menschen beschrieben vor dem Hintergrund der gerade niedergerungenen Täuferbewegung und eines kommenden Krieges. Trotzdem kommt das Buch ohne Schlachten oder Kämpfe aus. Im Gegenteil, der Alltag und die verschiedenen Abhängigkeiten sind spannend genug. Interessant ist auch die Beschreibung der verschiedenen Gerichte, der Heilmethoden, der Möglichkeiten des beruflichen Aufstiegs. Das alles zusammen ergibt ein Buch, das gleichzeitig unterhaltsam wie auch unauffällig lehrreich ist. Von mir gibt es absolut eine Leseempfehlung.