4,5 Sterne für diese düstere Geschichte, welche mit gruseliger Atmosphäre und einem sympathischen kleinen Protagonisten punkten kann
Die Stadt Sledwaya ist seit jeher bekannt für ihre Krankheiten und Seuchen, die die Bewohner Tag um Tag quälen. Nach dem Tod seiner Herrin muss das kleine Krätzchen Echo nun allein in dieser verpesteten Stadt überleben. Um nicht zu verhungern, geht er einen schrecklichen Vertrag mit dem hiesigen Schrecksenmeister und Alchimisten Eißpin ein. Einen Monat lang werden Echo alle Annehmlichkeiten eines sorglosen Lebens zuteil insbesondere so viel Essen wie er verspeisen kann und das auf höchstem kulinarischem Niveau. Doch im Gegenzug will Eißpin sein Fett für seine Experimente am Ende dieses Monats gewinnen, was bedeutet das Echo dafür sein Leben lassen muss. Um diesem grausigen Schicksal zu entgehen, braucht das kleine Krätzchen ein paar ungewöhnliche Verbündete, die auch vor dem angsteinflößenden Herrn von Sledwaya nicht zurückschrecken. "Der Schrecksenmeister" ist eine weitere Erzählung von Walter Moers, welche in der Welt Zamoniens spielt. Im Fokus steht hier vor allem das kleine Krätzchen Echo, welches, um zu überleben, einen Handel mit dem Schrecksenmeister eingeht. Dabei lernt Echo eine Menge über Alchemie, schreckliche Kreaturen und ganz allgemein die Welt außerhalb seines kleinen Heimatortes, welchen er bis dato nie verlassen hat. Sein Charakter macht hierbei eine interessante Entwicklung durch, man könnte sogar sagen, dass ihn die vier Wochen mit Eißpin geradezu erwachsen werden lassen. Eißpin selbst ist grundsätzlich ein rauer, ungnädiger und grausamer Charakter. Andere Wesen mit seinen Experimenten zu quälen oder zu ermorden, macht ihm nichts aus, sondern amüsiert ihn beinahe. Doch dann und wann entstehen auch Situationen, in denen er Gefühle zeigt, die man ihm niemals zugetraut hätte. Wer mit Walter Moers Schreibstil vertraut ist, kennt auch seine manchmal etwas ausufernden Aufzählungen, die auch in dieser Geschichte wieder ihren Platz haben. Ansonsten liebe ich jedoch seine fantasievollen, kreativen Erzählungen. Auch die Zeichnungen, die die Geschichte illustrieren, mochte ich trotz ihres düsteren Charakters. Auch wenn ich mir sehr eine Zeichnung zur schneeweißen Witwe gewünscht hätte. Die Geschichte hat mich größtenteils fesseln können, auch wenn der Mittelteil ein paar Längen aufgewiesen hat. Auch wenn "Der Schrecksenmeister" nicht ganz an meine Lieblingsbücher des Autors heranreicht, so konnte sie mich durchaus gut unterhalten.