Als Underground-Kunststar war Andy Warhol eine Art Gegengift zur chauvinistischen US-amerikanischen Kunstszene der Nachkriegszeit, und in dieser Rolle revolutionierte er die Sprache von Malerei, Skulptur und Film. Die Publikation bietet eine aktuelle Auseinandersetzung mit Warhol, Kind einer streng katholischen Einwandererfamilie, seinen Konzepten von Tod und Religion sowie seinen queeren Positionen. Dabei wird ein Künstler sichtbar, der Erfolg und Scheitern gleichermaßen erlebte und dessen Werk eine Zeit kulturellen Wandels prägte, die bis heute nachwirkt. Die Publikation zeigt, wie sich Warhol einerseits bewusst auf die kommerzielle Welt der Prominenz einließ und gleichzeitig alternative Lebensstile propagierte. So entsteht ein Panorama seines Werks im Kontext seiner Zeit und mit Bezügen zu heutigen Fragestellungen. Mit einem Beitrag und einem exklusiven Interview mit Bob Colacello, der dem engeren Kreis von Warhols Factory angehörte, stellt dieses Buch Warhol im Kontext der sich wandelnden künstlerischen und politischen Landschaft seiner Zeit dar und macht die Phase eines kulturellen Umbruchs deutlich, für die er und sein Schaffen stehen. Text: Kenneth Brummel, Stephan Diederich, Diedrich Diederichsen, Olivia Laing, Fiontán Moran, Gregor Muir, Charlie Porter, Martine Syms