Wie nehmen sich Kinder und Jugendliche mit einer Körperbehinderung wahr? Welche Anteile des Selbstbildes kommen im zeichnerischen Selbstporträt zum Ausdruck? Und wie kann der Kunstunterricht dazu beitragen, dass sich Kinder und Jugendliche mit ihren Selbstbildern aus-einandersetzen?
Das sind zentrale Fragestellungen der Forschungsstudie, zu deren Beantwortung zunächst die theoretischen Grundlagen der Kunstpädagogik im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung erarbeitet werden. Es zeigt sich, dass der Kunstunterricht aus der kunstpädagogischen Fachlichkeit begründet, lern- und bildungstheoretisch fundiert sowie mit sonderpädagogischem Fachwissen verknüpft werden muss, damit individuelle Entwicklungs-potenziale ausgeschöpft werden können. Auf dieser Basis wird eine kunstpädagogische Unterrichtsreihe konzipiert, durchgeführt und ausgewertet, die sich den vielfältigen bildlichen Verkörperungen widmet. Die abgebildeten Lernentwicklungsverläufe der teilnehmenden Schüler*innen zeigen anschaulich, wie Selbstbilder ausdifferenziert werden und Identitäts¬arbeit angestoßen wird.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung . . . . 13
1. 1 Problemstellung und Forschungsinteressen 13
1. 2 Konzeption der Arbeit . . . 18
Teil A
Theorie I:
Kunstpädagogische Bildung im Förderschwerpunkt körperliche und motorische
Entwicklung
2 Der Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung (FS KMENT) . . . 23
2. 1 Ein relationaler Behinderungsbegriff und der FS KMENT . . 23
2. 2 Diversitat . . . . . . . 27
2. 3 Resumee und Begrundung einer gruppenspezifischen Zuwendung . . . 30
3 Praktizierte kunstpädagogische Bildung im FS KMENT 32
3. 1 Forschungsstand: Kunstpadagogische Forderung in der Sonderpadagogik . . . . 32
3. 2 Resumee 38
4 Kunstpädagogische Kernbegriffe . . . . . . 40
4. 1 Wahrnehmen, Vorstellen, Darstellen aus einer klassisch
kognitionspsychologischen Sicht . . 40
4. 2 Verkorpertes Wahrnehmen, Vorstellen, Darstellen Embodiment-Thesen . . . . 47
4. 3 Kreativitat und Fantasie . . 53
4. 4 Resumee 63
5 Kunstpädagogische Grunddimensionen der Bildung: Leiblichkeit und
Bildlichkeit . . 64
5. 1 Leiblichkeit . . . . . 64
5. 2 Bildlichkeit . . . . . 78
5. 3 Resumee und Bildungsauftrag: Leibliche Bildpraxis fordern . 86
6 Die (kunst-)pädagogischen Grundbegriffe des Lernens, Lehrens und der Bildung . . 89
6. 1 Lernen und Lehren . . . . . . 89
6. 2 Bildung . 102
6. 3 Kunstpadagogik und -didaktik . . . . 108
6. 4 Resumee und Ausblick . . . 115
7 Konklusion: Eine leiborientierte kunstpädagogische Bildung
unterrichtspraktische Bezüge . . 116
7. 1 Bildungspraktiken . . . . . . . 116
7. 2 Resumee und Ausblick . . . 127
Teil B
Theorie II:
Zum Beitrag zeichnerischer Selbstporträts für die Entwicklung leiblicher Selbstbilder
8 Gezeichnete Selbstporträts von Schüler*innen mit dem FS KMENT . . . . 131
8. 1 Ausgepragte individualisierte Leibwahrnehmung und -vorstellung . . . 133
8. 2 Ausergewohnliche Darstellungsweisen . . . . 140
8. 3 Motorische Schwierigkeiten, aber vorhandenes Darstellungswissen . . . 141
8. 4 Typische Kinderzeichnungen . . . 142
8. 5 Resumee 144
9 Bezugsfelder des Themengebiets der leiblichen Selbstbilder . . . . . 145
9. 1 Selbstbewusstsein 145
9. 2 Konzepte des Selbst und der Identitat . . . . . 148
9. 3 Konzepte des Korperselbst . . . . . . . 156
9. 4 Selbstportrat . . . . 166
9. 5 Resumee und Konklusion: Der Begriff des leiblichen Selbstbildes . . . . 172
9. 6 Fazit: Padagogische Moglichkeiten der bildenden Konkretisierung
leiblicher Selbstbilder . . . . 174
10 Exkurs in die Kunst: Leiblichkeit in Kunstwerken . . . . . . 176
10. 1 Otto Dix groteske Fremdsicht auf verkruppelte Leiblichkeit . . . . . . 176
10. 2 Frida Kahlos schonungslose Selbstsicht auf verwundete Leiblichkeit . 183
10. 3 Resumee und Erweiterung der Perspektiven am Beispiel des OEuvres
Lorenza Bottners 190
Teil C
Empirie:
Unterrichtsforschung im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung
11 Empirische Untersuchung: Begründung und Überblick . 195
11. 1 Fragestellungen, Hypothesen und Ziele . . . . 197
11. 2 Forschungsansatz und -methodik . 197
11. 3 Forschungssetting und Unterrichtsreihe . . . 201
11. 4 Teilnehmende Schuler*innen . . . . . 209
12 Das Datenkorpus . . . . . 213
12. 1 Uberblick uber die Arten der Daten . . . . . . . 213
12. 2 Datenerhebung und -aufbereitung 213
13 Datenanalyse und -auswertung 216
13. 1 Methodisches Vorgehen . . 216
13. 2 Analyseinstrumente . . . . . . 218
14 Mehrperspektivische Fallanalysen aller Schüler*innen der Klasse 225
14. 1 Lernentwicklungsverlaufe 225
14. 2 Skizzenbucher . . . 258
15 Mehrperspektivische Einzelfallanalysen in ausgewählten Unterrichtssequenzen . . . . 264
15. 1 Daniel . . 264
15. 2 Nina . . . 277
15. 3 Zusammenfassung und Deutung: Lern- und Lehrerfahrungen im
Unterricht . . . . . . 287
16 Zusammenfassende fallübergreifende Auswertung . . . . . . 291
16. 1 Lernerfahrungen in resonanten, relationalen Bezugen . . . . . . . 291
16. 2 Manifestationen bildender Konkretisierung leiblicher Selbstbilder . . . 295
Teil D
Schlussfolgerung:
Kunstpädagogische Bildung im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung
17 Schlussbetrachtung
17. 1 Kunstpädagogische Bildungsprozesse im FS KMENT
17. 2 Ausblick und Forschungsdesiderate