In einem finnischen Kriminalroman wird Kommissar Jari Paloviita zu einem ungewöhnlichen Fall gerufen, bei dem ein pflegebedürftiger, fast hundertjähriger Männer angegriffen wurde. Auch, als dieser schwerverletzt im Krankenhaus liegt, wird noch eine weitere Attacke auf ihn verübt. Schon bald ist es nicht mehr der einzige Fall, bei dem Menschen im fortgeschrittenen Alter verletzt und getötet werden. Jari findet bald eine Spur, die ihn in den Zweiten Weltkrieg zurückführt..."Was wir nie verzeihen" ist bereits der dritte Band, den Arttu Tuominen über sein Ermittlerteam geschrieben hat. Doch auch wer die beiden Vorgänger nicht kennt, wird keine Schwierigkeiten haben, mit diesem Band einzusteigen. Das Privatleben der Ermittler wird nämlich immer mal wieder thematisiert, allerdings in einem recht kleinen Umfang, sodass man auch ohne Vorkenntnisse alles versteht. Für mich ist die Dosis gut gewählt, da es die Figuren menschlicher und nahbarer wirken lässt, den Fokus aber eben voll auf dem eigentlichen Fall lässt. Dieser ist spannend erzählt, wobei man nach dem Lesen des Klappentextes und den ersten Spuren bereits früh erahnen kann, in welche Richtung das Ganze führen wird. Das ist aber nicht schlimm, da durch die intensive Atmosphäre und einige gelungen eingebaute Elemente dennoch viel Spannung erzeugt wird.Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitellänge angenehm. Der Prolog weckt sofort Interesse und stimmt gelungen auf das Kommende ein. Sehr gelungen ist der stetige Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die in einen realen, aber nicht sonderlich bekannten Teil des Zweiten Weltkriegs führen. Die dort beschriebenen Gräueltaten und die Handlungen der Figuren sind sehr fesseln, eindringlich und nahbar beschrieben, dass sie ihren Schrecken voll entfalten können. Gepaart mit dem langsamen, aber durchaus dynamischen Erzählstil wird bis zum Finale ein spannender Handlungsbogen aufgebaut."Was wir nie verzeihen" ist ein eindringlicher und packender Krimi, der insbesondere durch die gesellschaftlichen und historischen Themen mit ihren lebendigen Beschreibungen profitiert. Dass dabei zumindest das Motiv der Täter erahnt werden kann, lässt die Handlung nicht weniger intensiv wirken. Von Anfang bis zum packenden Finale wird dabei ein überzeugender Spannungsbogen aufgebaut.