Wer hätte das für möglich gehalten? Fast 75 Jahre nach der ersten Veröffentlichung von Keuner-Texten (1930), für die Brecht zwischen 1929 und 1956 immer wieder neue Themen fand, und auch zehn Jahre nach den intensiven Recherchen für die große Brecht-Ausgabe kommen jetzt Keuner-Texte zum Vorschein, die noch niemand zuvor hat lesen können.
In der Schweiz sind u. a. insgesamt fünfzehn unbekannte Keuner-Geschichten aufgetaucht. Sie fanden sich in einer Mappe mit der Aufschrift »geschichten vom h k«, aus der Brecht 1948 in Zürich eine Auswahl für die Kalendergeschichten getroffen hat. Die Mappe bildet die Grundlage für den hier vorgelegten Band der Geschichten vom Herrn Keuner als »Zürcher Fassung«. Faksimiles der neuen Dokumente erlauben einen Einblick in die Werkstatt des Verfassers.
Die Ausgabe erscheint zur Ausstellung »Neues vom Herrn Keuner«, in der die Stiftung Archiv der Akademie der Künste zum ersten Mal die Keuner-Mappe und andere Dokumente aus dem Zürcher Konvolut im Original präsentiert.