In ihrem historischen Roman Das Geheimnis der Gräfin erzählt Bettina Szrama von Elisabeth von Bathory, einer schillernden Herrscherin von Ungarn, die als sogenannte Blutgräfin von Ungarn in die Geschichte eingegangen ist.
Ungarn, 1594: Hoffnungsvoll begibt sich die junge Adlige Susanna von Weißenburg an den Hof der ungarischen Gräfin Elisabeth Báthory-Nádasdy. Fasziniert und geblendet von der Pracht des Hochadels, folgt Susanna Elisabeths falschen Verlockungen. Doch als der Bruder der Gräfin ermordet aufgefunden wird, verurteilt man Susannas treuen Diener als Mörder.
Auf sich selbst gestellt, gerät auch sie in ein Netz aus Intrigen und Verrat. Trotz der seltsamen Vorgänge im Schloss, der nächtlichen Todesschreie und Elisabeths zwei Gesichtern, ignoriert Susanna zunächst alle Warnungen - bis sie schließlich der scheinbar grenzenlosen Macht der Gräfin ausgeliefert ist ...
Das Cover ist klar auf den Inhalt abgestimmt worden. Man sieht eine attraktive junge Frau in einem kostbaren Gewand das in einem blutroten Farbton schimmert. Im Hintergrund kann man eine unheimlich wirkende Burg erkennen.
Der historische Roman spielt an mehreren Schauplätzen und wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Susanna von Weißenburg, eine junge naive Adlige, die von ihrem Vater an den Hof von Elisabeth von Bathory geschickt wird, um den letzten gesellschaftlichen Schliff zu erhalten und - wenn möglich - eine gute Partie zu machen. Dort gerät sie in den Bann der faszinierenden, gebildeten und schönen Herrscherin, die eine Frau mit zwei Gesichtern ist. Einerseits fühlt sie sich von ihr angezogen, andererseits ist sie aufgrund von zahllosen schockierenden Vorfällen gefangen zwischen Angst und Misstrauen. Aus falsch verstandener Loyalität kann sie sich nicht von Elisabeth von Bathory lösen - und gerät selbst in Lebensgefahr.
Mehrere Tage lang hat mich dieser nervenzerfetzende, packend geschriebene historische Roman in Atem gehalten, der eng an die historisch belegten Fakten angelehnt ist. Eins ist klar: Aufgrund der zahllosen plastisch geschilderten Gräueltaten ist dieses Buch definitiv nichts für schwache Nerven. Wer diese schockierende Lektüre aushält, bekommt einen klaren Eindruck von Macht und Ohnmacht von Frauen und Männern aus den verschiedenen sozialen Schichten im 16. Jahrhundert.