Ich kam sofort gut in die Geschichten hinein und die eine oder andere Erzählung habe ich so ähnlich schon einmal erlebt während meiner Hotelaufenthalte.
In vielen Erzählungen wird immer wieder deutlich, dass eine gerade aufgebaute Beziehung zu einem anderen Menschen immer etwas Fragiles und Verletzliches ist, jederzeit zerbrechen kann, wie in der Erzählung Das ungleiche Par deutlich wird.
Die Erzählung Eine fleischliche Begierde zeigt für mich sehr schön, dass wir Menschen niemals sicher sein können und immer auf der Hut sein sollten. Auch durch die genaue Beschreibungen der Szenerien, der Landschaft, der Umgebung, konnte ich mich gut in die jeweilige Stimmung hineinversetzen - manchmal sieht man Zeichen am Himmel, die es zu deuten gilt ( Erzählung Schnee an Silvester ); der sich anbahnende Wetterumschwung in dieser Erzählung könnte auch ein Symbol für die zunehmende Entfremdung und Leere in der Beziehung zwischen Sophia und Markus stehen. Oder die Szenen in der Diskothek, wo ich mir gut vorstellen konnte, wie sich Lisas Gefühle zu Khaled entwickeln und verstärken konnten.
Es werden so vielschichtige, existenzielle Themen wie Partnerschaft, Liebe, Glück u.s.w. angesprochen und immer wieder die alltäglichen Kommunikationsstörungen zwischen den Geschlechtern und das alles humorvoll in diesen Geschichten verpackt .
Fazit:
Mir haben diese Erzählungen sehr gut gefallen, weil sie mir so schön vor Augen geführt haben, wie wir Menschen wirklich sind. Auch der Erzählstil hat mich überzeugt, häufig haben die Geschichten ein offenes Ende, sodass ich mir meine Gedanken machen durfte, wie die Geschichte ausgehen könnte. Ein großartiges Buch; es bleibt nur zu hoffen, dass der Autor irgendwann eine Fortsetzung seiner Hotelgeschichten herausbringt.