Ning ist Sterndeuter in Ausbildung und wird zusammen mit seinem Meister Yeremias angeheuert, auf der Komoran im Auftrag der geheimnisvollen Madame Feyora einen Schattenwal zu jagen. Aber nicht einen gewöhnlichen, sondern den legendären Leviathan, den Kaiser der Schattenwale. Ning ist aufgeregt, merkt jedoch bald, dass nicht alle an Bord das sind, was sie zu sein scheinen. Es gibt Morde, Intrigen, Geheimnisse und ein unheimliches skorpionartiges Gerät gibt kryptische Anweisungen. Ning weiß aber, dass es eine gehörige Portion Glück braucht, um den Leviathan zu besiegen. Denn dieser wartet schon in den Untiefen des Ozeans auf seine Peiniger.Im ersten Teil der Reihe (Mutterentität) treffen wir auf Li-Zah, Kumari und Nummer 17. Hier geht es nun weiter mit Ning, der auch schon im ersten Teil kurze Auftritte hat. Als angehender Sterndeuter macht er sich mit seinem Meister auf den Weg, einen Schattenwal zu jagen.Mit ihren Vorhersagen sind die beiden wertvolle Mitglieder des Unternehmens, werden dafür aber von der Crew nicht so wertgeschätzt.Während Ning einige Ungereimtheiten aufdeckt, geht die Fahrt weiter und es kommt zu etlichen Szenen, in denen er am liebsten umdrehen und wieder nach Hause fahren will. Der Autor hat mit dem zweiten Teil seiner Schattenspiele-Novellen eine Reise über den weiten Ozean angetreten und erzählt von Intrigen und dem Walfang, von kryptischen Hinweisen und dem Mut eines jungen Mannes, der sich allem entgegenstellt.Ich habe Ning sofort in mein Herz geschlossen, auch, weil er durch sein erst unerfahrenes Verhalten langsam merkt, wo die Grenzen sind. Er hinterfragt, er versucht zu helfen und er sieht Chancen. Auch wenn er erst viel darüber nachdenkt, kommt er doch letztendlich zu den richtigen Ergebnissen und zieht daraus Konsequenzen.Der Autor gibt dem ganzen Unterfangen eine abenteuerliche Note, weist jedoch auch darauf hin, welch Unrecht auf unserer Welt getrieben wird. Walfang ist auch noch heute verbreitet und führt zum Aussterben der verschiedenen Arten.Wir begegnen natürlich auch den uns altbekannten Figuren aus dem ersten Teil und so wird eine Verknüpfung geschaffen, die am Ende vielleicht auf einen weiteren Teil der "kleinen" Reihe hoffen lässt. Ich würde mich auf alle Fälle über ein Wiederlesen mit Ning, Li-Zah, Kumari und Nummer 17 freuen. Es gibt keinen Punkteabzug an der Geschichte, aber ich möchte auch hier auf das kleine Format des Buches hinweisen. Mit gerade mal knapp 15 x 9 cm ist das Büchlein knuffig anzusehen, aber schwer zu lesen. Auch die kleine Schrift hat mir Mühe bereitet (was wohl aber eher an meinem Alter liegt). Ansonsten ist die Story aber sehr lesenswert und eine tolle Ergänzung zu der eigentlichen Reihe "Die 13 Gezeichneten", die der Autor zusammen mit seiner Frau Judith geschrieben hat. Im übrigen auch eine absolut lesenswerte Story. Meggies Fussnote:Ein Aufbruch ins Ungewisse.