Wieder voller schwarzem Humor, aber auch Gewalt und wer hätte gedacht, dass mich die Reihe mal mit den Bösen mitfühlen lassen würde
In der Dimension X ist die Zombieapokalypse ausgebrochen. Alle Ortschaften werden von menschenfressenden Horden belagert, nur eine einzige Stadt ist noch nicht befallen. Dorthin hat sich der tyrannische Herrscher Mevolent zurückgezogen. Plant er jetzt etwa eine Invasion der Erde?Das Sanktuarium ist besorgt und schickt die Toten Männer los. Skulduggery Pleasant und Walküre Unruh sind natürlich dabei. Ausgerüstet mit den drei Göttermörderwaffen und dem Zepter der Urväter sollen sie Mevolent töten. Dazu müssen sie ihn aber erst einmal finden. Es beginnt eine monatelange, gefährliche Irrfahrt durch eine verwüstete Dimension. Und dann fehlt plötzlich Walküre ...Der dreizehnte Band der Reihe wartet wieder mit jeder Menge schwarzem Humor und Sarkasmus auf. Also genau meins!Aber auch die ernsteren Themen werden wieder angesprochen, so ist Walküre immer noch ziemlich depressiv und kommt nur schwer mit allem zurecht, was sie bisher getan hat bzw. tun musste und wie abgestumpft sie im Grunde der ganzen Gewalt gegenüber mittlerweile ist.Trotzdem spricht sie erst mal nicht mit Skulduggery oder ihren anderen Freunden.Diese Nicht-Kommunikation macht mich echt fertig, vor allem weil Walküre und Skulduggery es so langsam wirklich besser wissen müssten.Ich mag es ja, dass die Protagonisten sich tatsächlich Gedanken machen und alles, was sie bisher erlebt haben nicht spurlos an ihnen vorüber gezogen ist. Das liest man viel zu selten und bei einer doch so gewalttätigen Reihe wie dieser, lässt mich das tatsächlich aufatmen und als dann auch noch Walküre endlich ihr Schweigen gegenüber Skulduggery bricht und ihm von all ihren düsteren Gedanken berichtet, hätte ich fast gejubelt. Der Handlungsstrang in Dimension X bietet wieder viel Spannung, allerdings auch wieder jede Menge Gewalt (von "einfachen" Schlägereien über größere, blutige Kämpfe und sogar Folter wird dieses Mal nicht ausgespart) und natürlich überleben wieder nicht alle Figuren.Ich muss zugeben, dass die ganze Gewalt der Hauptgrund ist, warum ich nur noch selten zu der Reihe greife und daher jetzt einige Bücher hinterhinke. Aber auch bei Omen passiert wieder viel und er wächst mir immer mehr ans Herz, weswegen der Einblick in sein Familienleben nur schwer zu verdauen war, da seine Eltern so extrem auf Omens Zwillingsbruder, Auger, fixiert sind und Omen - im besten Fall - ignorieren.Trotzdem gibt Omen nicht auf und er ist einfach eine sympathische Figur, mit der man so richtig mitfühlen kann.Auch die anderen Handlungstränge sind wieder vorangekommen, bieten aber teilweise noch sehr viel Raum für Spekulationen und halten mich auf jeden Fall bei der Stange, auch wenn es immer mal wieder Stellen gab, die ich gerne etwas straffer gehabt hätte. Trotzdem fand ich das Tempo größtenteils sehr passend und es hat mich gut durchs Buch geführt.Zum Ende hin gab es wieder einige Überraschungen und so wurden die Bösen vor denen man ja schon ab dem ersten Band gewarnt wurde, plötzlich noch einmal richtig menschlich dargestellt und eben nicht einfach nur abgrundtief böse. Wir durften an ihren Gefühlen und Motivationen teilhaben und sie durften sogar Humor beweisen. Damit hatte ich wirklich überhaupt nicht gerechnet und so gab es tatsächlich Stellen, an denen ich mit "den Bösen" mitfühlen konnte.Trotzdem blieb - wie fast immer - am Ende auch wieder viel ungelöst und wir mit einigen Fragen zurück, die sicherlich erst in zukünftigen Bänden gelöst werden.Fazit: Der dreizehnte Band hatte wieder viele gute Momente und vor allem der Grundton lässt mich immer wieder zur Reihe zurückkommen, jedoch gab es auch ein paar Längen und die ständige und teils extreme Gewalt bewirkt, dass ich auch immer längere Pausen zwischen den einzelnen Bänden brauche.