Und schon wieder schaffte es die Autorin, mich für einige Stunden in eine komplett andere Welt zu schicken. Während ich die Geschichte las, vergas ich förmlich die Zeit. Die Charaktere wurden für mich richtig lebendig und ich hatte das Gefühl, sie alle persönlich zu kennen.Ich litt mit Hanna mit, als sie allein und enttäuscht von ihrer Schwester versuchte, die Familienpension zu halten und immer wieder auf Gegenwind bei ihrem Vater traf. Dagegen schaffte es Wilhelm, ihr Vater, ein Gefühlschaos in mir auszulösen. Auf der einen Seite tat er mir aufgrund seiner Erkrankung sehr leid, doch auf der anderen Seite schaffte er es, durch seine veraltete Denkweise, mich zur Weißglut zu treiben. Doch am Ende überzeugte mich seine Krankheitsgeschichte.Auch der Handlungsstrang mit dem Zerwürfnis beider Schwestern lies mich nicht kalt. Ich mochte es, wie Emma sich Stück für Stück in mein herz schlich und sie am Ende sogar zu meiner Lieblingsprotagonistin wurde. Denn Hanna machte es mir manchmal mit ihrer kindischen und unüberlegten Verhalten nicht gerade leicht und nervte mich damit sogar ab und zu. Aber nicht nur diese Themen fesselten mich, sondern auch die Fragen: Wie hängt die Nachbargeschichte mit der Geschichte von Hanna und ihrer Familie zusammen? Was haben Wilhelm und auch Sascha zu verbergen? Schaffen es beide Schwestern, die Pension zu erhalten?Einzig und allein fand ich, dass manche Dinge etwas zu vorhersehbar waren, was mir aber zum Glück nicht allzu viel Spannung raubte.Somit gebe ich diesem Buch sehr gerne 5 von 5 Sternen und bin schon sehr gespannt, wie es mit beiden Schwestern, Wilhelm und seiner Erkrankung und der Pension weitergeht. Denn im Epilog gab es ein paar Anspielungen, auf die ich sehr neugierig bin.