Ich selbst hatte ein Sabbatjahr und war davon "nur" 2 Monate weitwandern, daher war ich gespannt, was es heißt, tatsächlich die freie Zeit vollends auf Reisen zu verbringen. Als Frank und Thomas aufbrachen, hatte ich gerade mein großes Abenteuer beendet, das verband uns auch irgendwie. Außerdem habe ich vor diesem Buch über eine Wanderreise in Neuseeland gelesen und da passte dieses Buch vollends dazu. Ich liebe virtuelle Reisen und auch hier wurde ich nicht enttäuscht, vor allem, weil ich Länder kennenlernte, die ich bis jetzt nicht bereisen durfte. Nicht mal in Hannover war ich, von Namibia, Südafrika, Australien, Neuseeland und Thailand ganz zu schweigen. Nur Teile Spaniens kenne ich, aber auch nie die, die im Buch beschrieben wurden. Der Schreibstil des Autos ist so flockig und leicht, gespickt mit vielen Details, dass es mir leicht viel, mich direkt an den Ort des Geschehens zu versetzen. Alles muss man sich auch gar nicht vorstellen, denn es gibt viele Bilder, die besondere Highlights der Reise zeigen, besonders die Tierfotografie begeisterte mich. Frank und Thomas haben viel ausprobiert und erlebt, waren bei weitem nicht von allem überzeugt und haben sich dennoch auf die neue Erfahrung eingelassen. Mir gefallen die Ehrlichkeit und Authentizität des Buches, weil es Dinge beschreibt, die in dem Moment empfunden wurde. Ab und an mögen einige vielen Denken, das ist "Jammern auf hohem Niveau", aber wenn es gerade jetzt so empfunden wird, dann ist das völlig okay. Das Buch ist neben dem Reisebericht sicher auch eine Art Liebesroman, denn es zeigt die Liebe und die gegenseitige Rücksichtnahme, die das Paar in einem intensiv zu zweit erlebten Jahr noch fester zusammenwachsen ließ. Im Grunde hat mir aber der letzte Satz am besten gefallen, denn er bestätigt auch meine Erfahrungen, die ich auf meinen bisherigen Reisen gemacht habe: "Der Ruf des Menschen ist besser, als er ihm manchmal vorauseilt."