Migration und Nationalismus sind zwei Phänomene, die sich häufig gegenseitig zu bedingen scheinen. Dabei versteifen sich die Argumente vielfach auf Fragen von Herkunft und Identität, Zugehörigkeit und Integrationswillen. Unüberbrückbare Differenzen werden inszeniert. Gerade populistische Argumentationsmuster verweisen dabei auf die Probleme, die mit intensiven Migrationsbewegungen einhergehen und bedienen dabei nationalistische Denkweisen und Ressentiments. Frank Jacob unterzieht die Verflechtung von Migration und Nationalismus einer kritischen Analyse und zeigt anhand historischer Beispiele sowie aktueller Debatten, die tatsächlichen Schnittpunkte auf. Jacob demonstriert, wie Nationen sich konstituieren, aber auch wandeln können, wie Zugehörigkeiten definiert, abgegrenzt oder erweitert werden. Darüber hinaus diskutiert er, welche Rollen Migrantinnen und Migranten sowie den Gesellschaften der Zielländer zukommt, wenn es darum geht, auszuhandeln wer Teil einer Nation ist und wem der Zugang zur nationalen Gemeinschaft verwehrt wird.