Einsatzkräfte der Feuerwehr setzen während ihrer Einsätze oft ihr Leben aufs Spiel, um Menschen zu retten. Als wenn dies schon nicht schwer genug wäre, treibt in Essen ein Feuerteufel sein Unwesen. Durch seine medizinischen Grundkenntnisse aber auch die Planung der Taten keimt schnell der Verdacht auf, dass der Täter aus dem engeren Kreis der Feuerwehr kommen könnte. Plötzlich ist jeder verdächtig, was für die Arbeit der Feuerwehr aber vor allem für das Ermittlerduo Liebig und Momsen zur Herausforderung wird. Dies war mein erstes Buch des Autors und somit auch des Ermittler-Duos. Meiner Meinung nach konnte man aber trotz fehlender Vorkenntnisse gut in das Buch starten und die Protagonisten und Ermittler kennenlernen, ohne das Gefühl zu haben etwas zu verpassen. Für mich war das Thema sehr interessant, denn Gewalt gegenüber Kräften der Feuerwehr, aber auch anderen Einsatzkräften und Feuerteufel sind ja immer wieder Thema in den Medien. Der Alltag der Feuerwehr, mit fehlenden Rettungsgassen, Falschparkern, ungeduldigen Passanten oder Gaffern wurde sehr authentisch beschrieben. Auf den ersten Seiten lernt man viele Personen kennen, vor allem die Feuerwehr-Truppe, die alle sehr ähnliche Vornamen haben. Da fiel mir zu Beginn das Unterscheiden etwas schwer. Mit der Zeit wurde es aber besser. Der Zusammenhalt in der Truppe wird authentisch beschrieben, auch in ihrer Freizeit unternehmen die Feuerwehr-Leute gemeinsam etwas. Trotzdem wird durch die Dramatik des Falls deutlich, dass dieser Zusammenhalt Grenzen hat. Die Kommissare Momsen und Liebig waren mir soweit sympathisch. Beide müssen sich aber noch aufeinander einstellen und sind als Personen doch sehr unterschiedlich. Am besten im Team fand ich aber Dr. Schiller, der die Stimmung auch in den schwierigen Fällen immer etwas gelockert hat. Der Thriller verlief sehr rasant und spannend und ist nichts für schwache Nerven, da einzelne Szenen immer wieder auch sehr detailreich beschrieben werden. Der Schreibstil kennzeichnet sich vor allem durch Perspektivenwechsel, wodurch die Spannung sehr hoch gehalten wurde und man als Leser einfach weiter lesen musste. Der Autor konnte mich am Ende vor allem mit dem Täter überraschen, damit hätte ich nicht gerechnet, wobei mich das Ende nicht vollkommen zufriedenstellte und ich mir ein etwas anderes Ende mit dieser Art von Täter vorgestellt hätte. Trotzdem war die Erläuterung und Auflösung des Falls grundsätzlich stimmig.Der Autor nutzt in seiner Beschreibung immer wieder auch Fachwörter, vor allem bei der Obduktion durch Dr. Schiller, welche aber oft erklärt und dadurch verständlich werden.Ein Thriller am Puls der Zeit, der sich mit aktuellen aber auch sehr brisanten Themen beschäftigt. Dies wird wohl nicht mein letztes Buch des Autors sein.