Humoriger Blick auf Elefant, Tiger und Co: Helge Timmerberg als Reporter im Zoo
Er hat sich mal wieder auf den Weg gemacht. Nein, nicht wie man ihn sonst kennt als Reisereporter in ein fernes Land, Helge Timmerberg hat sich unter Tiere begeben. In den heimischen Zoo. Und was wollte er da? Der abenteuerlustige Globetrotter mittendrin zwischen buggyschiebenden Müttern, vor Verzückung kreischenden Kindern und rucksackbeladenen Vätern?
Timmerberg hat Kurzreportagen über Tiere geschrieben. Nicht mehr und nicht weniger. Klingt irgendwie komisch, klingt langweilig, ist es aber nicht. Im Gegenteil. Herausgekommen ist ein überaus launiges Buch mit dem Titel "Timmerbergs Tierleben".
Den Inhalt könnte man am ehesten mit dem Begriff Infotainment beschreiben: ein Mix aus Information und Unterhaltung. Weder rein trockene Zoologie, noch völlige Informationslosigkeit. Der Leser erfährt durchaus Wissenswertes und Fakten über die Tiere; immerhin hat der Autor wie es sich für gute Reportagen gehört seine Exoten jeweils für einen ganzen Tag beobachtet, mit Tierpflegern gesprochen und im Internet nach Informationen recherchiert. Im Vordergrund steht aber doch Timmerbergs eigener, humoriger Blick.
Und der ist zuweilen überraschend schräg. Kein Wunder, dass so manches Tier plötzlich menschliche Züge bekommt: Ob Heinz, der Nasenfisch, Wölfin Kunigunde oder Bruce Lee, der Strauss - schon die Überschriften lassen erkennen, in welch liebenswert-lustiger Sicht uns die Tiere näher gebracht werden. Timmerberg weiß, wie er den Leser gut unterhält. Seine rund dreißig Reportagen sind ebenso süffig wie amüsant.
Treffend dazu seine lässige Alltagssprache; intelligent eingesetzt, um genau den schmunzelnden Ton zu erzeugen, der den Reiz der Reportagen ausmacht. Ja, man liest Timmerberg wirklich gern. Und man schaut das Buch gern an. Denn der Fotograf Frank Zauritz liefert zu jedem Tier passende und - wie sollte es anders sein - mitunter witzige Fotos.
Lesen und sehen Sie selbst. Sie werden Ihren Spaß haben!
© Andreas Bach - www.literature.de - Das Literaturportal